Handball: Miezen funken schon vor dem ersten Saisonspiel SOS

Trier · Im schlimmsten Fall müssen die Trierer Miezen ihr erstes Zweitligaspiel am Samstag in Neckarsulm mit nur sieben Feldspielerinnen bestreiten. Ein Quartett ist angeschlagen oder fällt definitiv aus.

Trier. Zwölf Spielerinnen sind im Handball wahrlich kein großer Kader - wenn davon aber auch noch ein Drittel verletzt oder angeschlagen fehlt, ist an einen Spielbetrieb fast nicht zu denken. Genauso stellt sich die Personalsituation bei den Trierer Miezen vor dem ersten Zweitliga-Saisonspiel bei der Neckarsulmer Sportunion (bei Heilbronn) dar: Andrea Czanik, ihre Schwester Lucia Weibelova, Esther Mohr und Jana Kordel fallen für das erste Zweitligaspiel seit 15 Jahren entweder definitiv aus oder gehen angeschlagen ins Spiel. Czanik plagt sich mit Knieproblemen herum, Kordel mit einer Oberschenkelzerrung, Neuzugang Weibelova konnte die komplette Woche aufgrund einer Grippe nicht trainieren, Mohr fällt bis mindestens Januar nach einer Schulter-OP aus.
Nach dem alles andere als geglückten Start mit der 24:32-Pokalniederlage in Beyeröhde geht es am Samstag (Anwurf: 18 Uhr) beim Aufstiegsfavoriten für Trier nur um Schadensbegrenzung. Neckarsulm verfügt über zahlreiche Spielerinnen, die schon in der Bundesliga spielten - wie zum Beispiel Alina Vojtiskova oder Torfrau Melanie Herrmann in Göppingen. Und auch Trainer Emir Hadzimuhamedovic war schon in der 1. Liga aktiv. Nach Rang vier im Vorjahr will Neckarsulm nun unbedingt aufsteigen. In der Vorbereitung gewann die NSU den Lotto-Cup in Ludwigsburg, wo die MJC Fünfter wurde, im Pokal gab es einen lockeren Erfolg gegen Oberligist Bellheim - und dies, obwohl auch Neckarsulm einige Verletzungssorgen hat. Diese sind aber nicht vergleichbar mit der Lage der Miezen: "Auf die Zähne beißen und die Verletzungen irgendwie so schnell wie möglich auskurieren", lautet das Motto von MJC-Trainerin Daniela Filip.
Schon früh in der Vorbereitung hatte sie sich weitere Neuverpflichtungen gewünscht, doch die sind finanziell nicht machbar. Ihr Wunsch an den Vorstand: Zumindest in der Winterpause muss personell nachgelegt werden. In Neckarsulm muss also möglicherweise wieder auf Spielerinnen aus der 2. Mannschaft zurückgegriffen werden, nachdem im Pokal Mégane Vallet ein einmaliges Comeback gefeiert hatte. Von einem Sieg im ersten Saisonspiel spricht angesichts der Personallage schon niemand mehr: "Wir werden keine Geschenke verteilen. Ich erwarte, dass wir das Beste aus der Situation machen und uns besser präsentieren als im Pokal", legt Trainerin Filip die Latte nicht allzu hoch. BP
DJK/MJC Trier (Kader):
Kockler - Pötters, Thomas, Sattler, Houben, Czanik (?), Kordel (?), Derbach, Müller, Weibelova (?), Welter

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