Heftig aufgelaufen am Deutschen Eck

Koblenz · 25 Minuten mitgehalten, dann völlig den Faden verloren und in den verbleibenden 35 Minuten nur noch acht Tore erzielt - so ist die 20:30 (13:17)-Auftakt-Niederlage der Trierer Handball-Miezen beim Rheinland-Konkurrenten Vulkanladies Koblenz/Weibern zustande gekommen.

 Und es hat Bums gemacht: Wie Neuzugang Esther Mohr (Mitte) gegen die Vulkanladies Caroline Thomas (rechts) und Lisa Schenk sind die gesamten Miezen in Koblenz heftig aufgelaufen. TV-Foto: Andreas Walz

Und es hat Bums gemacht: Wie Neuzugang Esther Mohr (Mitte) gegen die Vulkanladies Caroline Thomas (rechts) und Lisa Schenk sind die gesamten Miezen in Koblenz heftig aufgelaufen. TV-Foto: Andreas Walz

Koblenz. Die Frage "Wie konnte das passieren?" konnte niemand beantworten, das "Warum?" muss noch aufgearbeitet werden. Nach 25 Minuten des Derbys in Koblenz hatten die Trierer Miezen einen 5:9-Rückstand in ein 12:12 umgewandelt, standen kurz davor, das prestigeträchtige Duell zu kippen - aber was dann kam, beschrieb Triers beste Torschützin Katrin Schneider in einem Wort: "Unterirdisch!" Achtmal hatte die Rückkehrerin ins Miezen-Trikot bis dahin getroffen - danach gelang aber auch ihr nichts mehr. "Für die zweite Halbzeit fehlen mir einfach die Worte. Wir haben so viel verworfen, wir haben uns nicht mehr gewehrt. Wenn man nur noch sieben Treffer in einer Halbzeit erzielt, darf man sich über ein solches Ergebnis auch nicht beschweren.", sagte Schneider. Nach dem 12:12 erzielte Koblenz/Weibern halbzeit-übergreifend eine Serie von 8:1 Treffern, beim 20:13 war die Messe gelesen. Vor 1712 Zuschauern ergaben sich die Miezen ihrem Schicksal, während die Vulkanladies - angeführt von den Ex-Miezen Svenja Huber (zehn Tore) und Caroline Thomas (5) - mit dem Schlusspfiff sogar noch einen zweistelligen Sieg feierten."Wir haben das Spiel selbst aus der Hand gegeben. Fehlpässe reihten sich an Fehlwürfe, zudem hatten wir quasi keine Abwehr", analysierte Co-Trainerin Jana Arnosova. Ihre "Chefin" Cristina Cabeza saß vor der Pause im Trikot auf der Bank, wechselte sich nach dem Seitenwechsel selbst ein, konnte die Partie aber auch nicht mehr wenden. Einziger Hoffnungsschimmer in Hälfte zwei war der Auftritt von Neuzugang Maria Kroyer, die insgesamt sechs Tore erzielte. Schon zu Beginn waren die Miezen in Serie an der bärenstarken Torfrau Branka Zec gescheitert, die mit ihren 18 Paraden das Torwart-Duell gegen die MJC deutlich gewann, auch wenn sich Verena Flöck zwischenzeitlich einmal gesteigert hatte. Insgesamt war Trier chancenlos, was Vorstand Jürgen Brech aber nicht überbewerten wollte: "Das war das erste Spiel, wir lassen den Kopf nicht hängen." Gleich am Mittwoch stehen die Miezen nun aber schon unter Druck gegen Aufsteiger HSG Bensheim-Auerbach. Im ersten Heimspiel der Saison sollen (oder müssen) die ersten Punkte her. "Wir werden die Partie in Koblenz nach einigen ernsten Worten schnell abhaken, und uns nur auf Bensheim konzentrieren", richtete Arnosova den Blick nach vorne: "Es muss ja weitergehen!" Ins gleiche Horn bläst auch Katrin Schneider: "Ich hoffe auf eine volle Halle, und dann werden wir alle unsere Kraft in dieses eine Spiel legen - und zeigen, dass wir es deutlich besser können, als wir es in Koblenz gezeigt haben." Ob Kreisläuferin Andrea Czanik am Mittwoch auflaufen kann, steht noch in den Sternen. Sie zog sich in der 35. Minute eine Knieverletzung zu, musste vom Feld getragen werden. "Es geht schon wieder", war ihr erster Kommentar nach dem Spiel. In Koblenz fehlte zudem die "neue, alte Torfrau" Daniela Vogt, die sich am Donnerstag im Training eine Zerrung zugezogen hatte. Auch ihr Einsatz gegen Bensheim/Auerbach ist noch fraglich. DJK/MJC Trier: Flöck, Kockler - Irsch (n.e.), Mohr (1), Schneider (8/3), Czanik (2), Vallet (0), Adeberg (1), Pilmayer (2), Derbach (0), Solic (0), Cabeza(0), Kroyer (6/1)- Beste Torschützinnen Vulkanladies: Huber (10/7), Thomas und Schnek (je 5)

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