Ganz neu laufen lernen

Trier · Der Countdown läuft nun unerbittlich: nur noch wenige Tage bis zum Trierer Stadtlauf am 30. Juni. Die von den Laufexperten von Getfit betreuten Gewinner der Trainingskurse des Trierischen Volksfreunds biegen auf die Zielgerade der Vorbereitung ein - und sind begeistert von dem bisher erreichten.

 Mit Spaß dabei: (von links) Anna Hartig, Walter Schobert und Anne Mayer

Mit Spaß dabei: (von links) Anna Hartig, Walter Schobert und Anne Mayer

Foto: Holger Teusch

Walter Schobert ist das, was man einen alten Hasen nennt. Der 71-Jährige läuft bereits seit Jahrzehnten: Marathon, zweimal die 100 Kilometer von Biel in der Schweiz, dreimal den Rennsteiglauf, den Jungfrau-Marathon. Aber auch Schobert als erfahrener Läufer lernt noch dazu. "Früher sagte man: Laufen lernt man durch laufen", erzählt der Rentner aus Bettenfeld in der Eifel. "Außer zu laufen, bin ich noch Rad gefahren. Aber sonst nichts."
Beim Laufkurs der Aktion "Der TV bewegt" hat er erfahren, dass Lauftraining alles andere als nur Kilometerschrubben bedeutet. Tempoläufe, Intervalltraining, Treppen- und Bergläufe, das sogenannte Fahrtspiel, das Möglichkeiten sind groß. Kräftigungs-, Dehn- und Lockerungsgymnastik und Übungen des Lauf-ABC sind alles andere als Zeitverschwendung!
"Das ist eine andere Trainingsphilosophie", sagt auch Anne-Kathrin Mayer aus der Gruppe der Läufer, die beim Trierer Stadtlauf zehn Kilometer laufen wollen. Sie habe bisher umfangsorientiert trainiert: je mehr Kilometer, desto besser. Aber das birgt Gefahren. Bevor das zehnwöchige TV-bewegt-Training begann, tat Mayer oft die Achillessehne weh. "Momentan bin ich beschwerdefrei, obwohl ich auch hochbelastende Einheiten mache. Ich habe den Eindruck, dass ich robuster geworden bin", sagt die 45-Jährige aus Trier. Kraft- und Lauftechnikübungen helfen ihr, so ihr Eindruck.
Wichtig sei gewesen, dass sie sich auf das Konzept, dass Getfit-Cheftrainer Jens Nagel, Daniel Jacobi und Michael Plaul predigen, eingelassen habe - auch wenn es manchmal in den Beinen jucke und sie mehr laufen wolle, als auf dem Trainingsplan stehe. Dann suche sie sich eine orthopädisch weniger belastende Alternative und steige beispielsweise aufs Rad. "Im Moment macht dieses Training tierisch Spaß, weil ich Fortschritte mache", sagt Mayer.
Fortschritte macht auch Anna Hartig. Die 46-Jährige aus Igel lief zwar als Au-Pair-Mädchen in New York schon einmal regelmäßig. Das sei nun aber 25 Jahre her. "Ich wollte immer mal wieder laufen, hatte aber nicht die Motivation, den inneren Schweinehund zu überwinden", erzählt sie. Aber während der bisherigen Trainingszeit bei "Der TV bewegt" habe sie nur einmal eine auf dem Plan verzeichnete Einheit auslassen müssen. "Das Laufen bringt mir Spaß. In der Gruppe ist es super-motivierend", erzählt sie, dass der Gewinn des Platzes im Anfängerlaufkurs für sie der Durchbruch war. "Man findet immer jemand Nettes, mit dem man sich unterhalten kann", erzählt Hartig.
Was ihr gefalle, sei der Spruch: Laufen, ohne zu schnaufen. "Ich komme nicht mit hochrotem Kopf vom Training", sagt sie. Und skeptisch, dass sie die 5,4-Kilometer-Strecke beim Trierer Stadtlauf schafft, ist sie auch nicht mehr. Dafür grübelt sie bereits ein wenig darüber nach, wie es vom 1. Juli an weitergehen soll. Dann ist der Laufkurs zu Ende. Aber laufen möchte Hartig auch dann noch.

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