Der Hulk will den Weltmeistergürtel

Trier · 50 Kämpfe, 39 Siege, zwölfmal durch K.o.: Der Trierer Kickboxer Falk Monzel (30) geht konsequent und erfolgreich seinen Weg in den härtesten Disziplinen der Kampfsportszene. Jetzt nimmt der mehrfache deutsche Meister einen Weltmeisterschaftstitel in Angriff.

 Der Moment der Entscheidung: Falk Monzel (links) besiegt Enrico Rogge. Foto: privat

Der Moment der Entscheidung: Falk Monzel (links) besiegt Enrico Rogge. Foto: privat

Foto: (h_lsport

Trier. Sie nennen ihn den Hulk. Das grüne Wut-Monster aus der Welt der Comics ist das Symbol von Falk Monzel. Ein Showeffekt, wie man ihn im Kampfsport immer mal wieder findet. Doch damit hört die Show dann auch schon auf.
Denn Monzel startet in den härtesten Disziplinen des Kickboxens. K 1 und Thaiboxen bedeuten absoluten Vollkontakt. Im Pofi-Reglement heißt das: Die Kämpfer tragen abgesehen von ihren Handschuhen keine Ausrüstung. Keinen Kopfschutz. Keine Schienbeinschützer. Dabei sind die sogenannten Low Kicks - mörderisch gefährliche Tritte gegen die Oberschenkel - in diesen Disziplinen erlaubt und oft auch kampfentscheidend.
Der Begriff Profi kann im Kampfsport schnell in die Irre führen. Falk Monzel ist kein Vollzeit-Kampfsportler, der seinen kompletten Lebensunterhalt damit verdient, sondern Industriemechaniker und auch Personal Trainer. Seine Heimat ist das Chorakee-Gym von Stefan Reiter in Trier. Dennoch kämpft er seit Jahren nach Profi-Regeln und um Profi-Titel. "Das ist mein Weg und auch mein Lebensstil", sagt er. "Das ist genau die Art, in der ich kämpfen will." Dabei legt er eine Frequenz vor, die außergewöhnlich ist. Acht oder mehr Kämpfe pro Jahr lassen im Vollkontakt Spuren zurück, die ein normaler menschlicher Organismus nicht einfach so verkraften würde.
Der Hulk hat hier eine sehr einfache Regel. "Wenn ich nicht verletzt bin, kämpfe ich." Dabei zeigt der von Stefan Reiter trainierte Kämpfer eine bemerkenswerte Stabilität. Im Juli schlug er Roman Sarja im Wittlicher Eventum nach Punkten, im September besiegte er den Europameister Marek Ljastschinskij in Darmstadt, im Oktober war er erfolgreich im Rückkampf gegen Enrico Rogge, den er bereits im Mai 2014 nach Punkten geschlagen hatte. "Ich war sehr gut eingestellt und konnte meine Leistung voll abrufen", sagt er. Große Sprüche sind nicht sein Ding.
Der nächste Schritt könnte den Hulk zu einem Weltmeistergürtel führen. "Meinen nächsten geplanten Kampf bestreite ich in Luxemburg um den Weltmeistertitel des Verbands AFSO im K1", kündigt Monzel an. Sein Gegner wird der Franzose Medhi Bouanane sein.

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