Die richtige Entscheidung!

Jetzt hat das Theater endlich ein Ende: Thomas Tuchel und Borussia Dortmund gehen getrennte Wege - endlich. Dieser Eiertanz der letzten Wochen um die Frage "Geht er oder bleibt er?" war nicht mehr zu ertragen.

Bleibt die Frage: War's die richtige Entscheidung? Darauf gibt's nur eine Antwort: Ja! Denn nach all dem, was in den vergangenen Wochen vorgefallen ist, wäre ein unbeschwerter Start in die neue Saison unmöglich gewesen. Tuchels Verhältnis zu Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke war seit dem Anschlag im April - oder vielleicht auch schon vorher? - massiv gestört. Tuchels Verhältnis zum Team hatte ebenfalls immense Risse. Erst wendeten sich Spieler anonym an die Süddeutsche Zeitung und schossen massiv gegen den Coach, dann stellte sich Kapitän Marcel Schmelzer nach dem DFB-Pokalsieg demonstrativ hinter seinen vom Coach ausgebooteten Teamkollegen Nuri Sahin und verpasste seinem Trainer somit die nächste schallende Ohrfeige. Die logische Konsequenz all dessen ist die Trennung.
Doch Tuchel geht als Gewinner. Er hat mit dem Team die sportlichen Ziele erreicht und sich nach dem Anschlag auf den Teambus vorbildlich vor seine Mannschaft gestellt - die Fans mögen ihn. Wenn doch nicht noch Interna ans Tageslicht kommen, die Tuchel belasten, dann wird der 43-Jährige gestärkt aus dieser Chose hervorgehen. Er wird vermutlich schon in wenigen Wochen einen neuen Club finden, bei dem der derzeit vielleicht talentierteste deutsche Trainer seine innovativen Ideen umsetzen kann. Der größte Verlierer ist derweil Geschäftsführer Watzke. Sollte der neue BVB-Coach nicht sofort einschlagen und das Team voranbringen, dann wird die Luft so richtig dünn für Watzke.
m.fritzen@volksfreund.de

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