Kraft, Ästhetik, fliegende Menschen

Trier · Mit einem spektakulären und äußerst internationalen Programm gastierte die Show Gymmotion am Sonntagabend in der Arena Trier. 1900 Besucher waren begeistert von Kraft, Akrobatik und fliegenden Turnern.

 Die kenianischen Akrobaten von Vituko Matata gehörten zu den Stars beim Gymmotion in der Arena Trier. TV-Foto: Björn Pazen

Die kenianischen Akrobaten von Vituko Matata gehörten zu den Stars beim Gymmotion in der Arena Trier. TV-Foto: Björn Pazen

Foto: Bjoern Pazen (BP) ("TV-Upload Pazen"

Trier. Ist das noch Turnen oder schon Akrobatik - oder doch Show? Diese Frage werden sich am Sonntagabend viele der rund 1900 Besucher in der Arena gestellt haben. Bei der Show Gymmotion, die zum sechsten Mal in Trier gastierte, verschwimmen die Grenzen. Klassisches Turnen wie die Auftritte von Rhythmischen Sportgymnastinnen oder auf Schwebebalken und Stufenbarren, vermischten sich mit internationalen Akrobaten oder Turnern - wie dem Danish Power Team -, die eine atemberaubende Show mit ihren Flickflacks am Boden zeigten.
Aber Gymmotion ist auch die Chance für regionale Gruppen vor großem Publikum aufzutreten: Traditionell startete das Programm mit einer großen Gruppe des Turngaus Saar/Mosel, gefolgt vom Schulzirkus der Graf-Salentin-Realschule Jünkerath, die für ihre Einrad- und Ballshow ebenso viel Applaus erhielten wie das integrative Tanzprojekt "Beweggrund" aus Trier für Menschen mit und ohne Behinderung.
Im ersten Teil stand zudem Moderator und Ballonkünstler Tobi van Deisner im Fokus, der es schaffte, das Publikum auf die Bühne zu holen, auch wenn dadurch der Comedyteil etwas lang wurde. Im zweiten Teil drehte sich dann aber alles um die Künstler aus aller Welt.
Der Titel "United" war auch das Motto, denn Akrobaten aus drei Erdteilen zeigten vereint ihre gestählten Körper, Kraft und Showqualitäten. Wie die beiden Inder, die ihre traditionelle "Mallakhamb"-Akrobatik an einem hohen Pfahl in Perfektion zeigten, oder die kenianische Gruppe Vituko Matata, die ein menschliches Bauwerk in drei Etagen baute oder mit Limbo glänzte. Dass daneben auch Turnvater Jahn gejubelt hätte, lag zum Beispiel am Rhönrad-Weltmeister Marcel Schawo.
Die Höhepunkte gehörten aber denen, die aus den großen osteuropäischen Zirkusschulen kommen. Wie der Ukrainer Artur Bezkorinnyy, der mit schier unglaublicher Kraft seine mehrminütige Handstandübung zeigte. Oder das weißrussische Trio Yarmorschko, das am russischen Barren - einer Art auf den Schultern gehaltenem Brett - den Springer durch die Luft wirbelte. Ästhetik gepaart mit Akrobatik bot Helena mit ihrer Variante des Stangentanzes "Vertical Dance".
Auch Sportarten der jüngeren Generation fanden ihren Niederschlag - wie das deutsch-ungarische Trio, das zeigte, dass Seilspringen out, Rope Skipping aber mega-in ist. Ebenso ganz klar in die Kategorie "Turn-Show" fiel der Auftritt der sehr sprunghaften Trampolinturner und von der Gruppe Sleepless, einer kraftstrotzenden Vorführung von vier Bundesligaturnern.

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