Kurzes Intermezzo beim Olympiasieger

Manderscheid/Tübingen · Nach nur zwei Jahren bei Dieter Baumann musste sich die Manderscheiderin Kerstin Marxen nach einem neuen Trainer umgucken. Der 5000-Meter-Olympiasieger von Barcelona konzentriert sich auf seine Karriere als Kabarettist.

Manderscheid/Tübingen. Kerstin Marxen möchte sich nichts anmerken lassen. Doch ein wenig klingt doch durch, dass die aus Manderscheid stammende Mittelstreckenläuferin gerne noch länger mit Dieter Baumann zusammengearbeitet hätte. Doch der bekannteste deutsche Läufer hat sein Engagement als Trainer aufgegeben. "Man hat gemerkt, dass Dieter nach neuen Herausforderungen sucht", sagt Marxen. Wegen seiner Auftritte als Kabarettist betreute der 46-Jährige in der vergangenen Saison seine Sportler wie die Deutsche Hochschulmeisterin aus der Eifel oder den mehrfachen Deutschen Meister Arne Gabius oft nicht persönlich bei Wettkämpfen - und zog nun die Konsequenzen.
Nachdem Marxen 2010 von Leverkusen nach Tübingen wechselte, wo sie Pharmazie studiert, bedeutete Baumanns Rückzug, dass sie erneut auf Trainersuche gehen musste. Durch Vermittlung des ehemaligen Hindernislauf-Europacup-Siegers Filmon Girmai nahm sie Kontakt zu dessen Trainer Alexander Seeger auf. Das passt. Der U20-Bundestrainer und Vereinstrainer des TSV Gomaringen legte großen Wert auf Athletik, Koordination und Technik, berichtet Marxen. Reines Konditionsbolzen steht nicht im Vordergrund.
Zum Jahreswechsel wechselt Marxen, die ihre Karriere bei der LG Vulkaneifel begann, ein weiteres Mal den Verein. Vom TSV Asics Tübingen, in dessen Trikot Marxen am vergangenen Sonntag noch den Crosslauf in Manderscheid gewann, zum Club ihres neuen Trainers. Ihr Übungsprogramm kann die 26-Jährige weiterhin in Tübingen abspulen. Auch die Sportler aus dem zehn Kilometer entfernten Gormaringen spulen ihre Einheiten auf den Anlagen des sportwissenschaftlichen Instituts der Universität ab. "Es ist schön, wieder mit ein paar Mädels trainieren zu können", freut sich ehemalige Cross-EM-Teilnehmerin über die Trainingsgruppe.
2012, das Jahr, bevor sie ihr zweites Staatsexamen ablegt, möchte Marxen noch einmal national vorne mitlaufen. "Dieses Jahr hatte ich ja einen sehr holprigen Sommer. Ich möchte aber wieder dahin, dass ich mit der deutschen Spitze mitlaufen kann. Ein internationaler Einsatz wäre natürlich genial", sagt sie. Das große Ziel: die Verbesserung ihrer 800-Meter-Bestzeit (momentan 2:05,29 Minuten). "Ich würde gerne in den Bereich 2:02 oder 2:03 Minuten laufen."

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