Nachwuchs vorne, Olympiasieger nicht

Trier · Ruder-Olympiasieger Richard Schmidt aus Trier hat bei den südwestdeutschen Rudermeisterschaften auf der Mosel am Sonntag eine knappe Niederlage einstecken müssen. Sein Verein, der RV Treviris Trier, freute sich dennoch über zehn Titel.

Nachwuchs vorne, Olympiasieger nicht
Foto: Holger Teusch (teu), Holger Teusch ("TV-Upload Teusch"

Trier. Ein bisschen wie vor ein paar Wochen bei der Weltmeisterschaft in Frankreich? Nein, die knappe Niederlage bei den südwestdeutschen Meisterschaften macht Olympiasieger Richard Schmidt kein Kopfzerbrechen. Sein Verein RV Treviris Trier holte trotzdem zehn Titel. Obwohl der 28-Jährige im Vereinsboot des RV Treviris Trier (RVT) unter anderem zusammen mit dem Clubvorsitzenden Matthias Woitok sowie den Senioren-Doppelzweier-Titelträgern Alexandre Schalburg und Christoph Krüger die Mainzer natürlich genauso gerne hinter sich gelassen hätten. Eine Viertelsekunde, etwa so viel, wie der im Durchmesser acht Zentimeter große Bugball, lag das Boot aus der Landeshauptstadt am Sonntag nach 500 Metern vor dem Trierer Achter.Dreimal saßen trotzdem Trierer in den Siegerbooten der Königsklasse. Antje Schnoor (RVT) gehörte unter anderem mit Hannah Zimmer vom Bernkasteler Ruderverein zur Besatzung des siegreichen Frauen-Achter. Auch das Vizemeister- (Inga Kapteinat und Maren Geib) und Bronzeboot (mit Steuerfrau Pauline Thielen) war mit RVT-Rudererinnen besetzt.284 Boote wurden - wegen Vor- und Endläufen teilweise mehrfach - auf die 1000 Meter (Samstag) oder 500 Meter (Sonntag) lange Regattastrecke auf dem Oberstau der Mosel vor dem Schloss Monaise geschickt. "Wir hatten eine Kenterung am Samstag. Aber das Mädel hat sich wieder ins Boot gesetzt und das Rennen zu Ende gefahren", erzählt Philipp Münchmeyer. Ein Seniorenruderer zerbrach das Skull. Außer diesen eher kuriosen Missgeschicken vermeldete der Regattaleiter aber keine Unfälle. "Nicht hundertprozentig zufrieden sind wir mit der eigenen Ausbeute. Wir sind im Gesamtklassement nur drittstärkster Verein", zieht Münchmeyer für den ausrichtenden RV Treviris Bilanz.Wobei gerade der Nachwuchs auftrumpfte. Außer Schnoor saßen mit Michel Haag bei den U19- und Jakob Martin Schauer bei den U17-Junioren zwei RVT-Ruderer in Achter-Meisterbooten. Standesgemäß gewannen auch die deutschen U17-Meisterinnen Annika Elsen und Lätizia Loch über 1000 Meter den Doppelzweier vor dem Boot der Renngemeinschaft Südwest und Katharina Bauer und Felicitas Baur von der Rudergesellschaft Trier (RGT). Elsen gewann außerdem im Einer.Mit Schauer stellt der RVT auch einen südwestdeutschen Meister im U17-Riemen-Vierer ohne Steuermann. Der 16-Jährige siegte zusammen mit Ruderern aus der Pfalz und Rheinhessen. "Diese Boote werden von den Landestrainern zusammengesetzt, um verschiedene Konstellationen für die kommende Saison auszuprobieren", erklärt Münchmeyer. In ähnlicher Zusammensetzung, ergänzt durch seinen Vereinskameraden Tim Biringer, holte Schauer im gesteuerten Doppelvierer seinen dritten Titel.Dank Manuel Nollen, Florian Thielen, Leon Schuler und Christoph Krüger bleibt auch der prestigeträchtige Doppelvierer-Pokal der Männer an der Mosel. Das Quartett setzte sich mit hauchdünnem Vorsprung von neun Hundertstelsekunden gegen Ruderer aus Koblenz und Saarbrücken durch. "Da mussten sich mehrere Leute die Zielkamera mehrmals angucken", erzählt Münchmeyer. Im gesteuerten Doppelvierer der Frauen siegte ein kurzfristig zusammengesetzter Trierer Stadtvierer mit Loch, Elsen, Bauer, Antonia Bleser und Chiara Schätzlein an den Steuerseilen (beide RGT) durch.Alle Ergebnisse im Internet:treviris.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort