Bernkastel-Kues. Ein Sturz von einer Mauer und ein gebrochener Arm können Lev Yankelevich nicht stoppen. Der Elfjährige nimmt vom 11. bis 23. November an einer Weltmeisterschaft teil. Dass er dabei vermutlich noch einen Arm in Gips trägt, hindert den Gymnasiasten wenig. Die Beweglichkeit im Kopf ist für den Schachspieler wichtiger als die der Extremitäten.

"Er ist definitiv die Nummer eins in Bernkastel-Kues", sagt der Vorsitzende des Schachvereins "Königsspringer" Alexander Laux zwei Wochen vor der Abreise des talentiertesten Vereinsmitglieds in die Türkei. Dass Lev Yankelevich an den Weltmeisterschaften teilnehmen kann, war dabei zunächst gar nicht sicher. Eine vierstellige Summe mussten Familie und Verein auftreiben. Nach einem Artikel im Trierischen Volksfreund sei aber genügend Geld zusammengekommen, sagt Laux. "Der Pressebericht hat viel bewegt".

In den vergangenen Wochen bereitete sich Lev Yankelevich intensiv auf die Weltmeisterschaften vor. "Er hat sich seit dem Frühjahr stark verbessert", sagt Laux. Ein Problem ist aber, gleichwertige Gegner zu finden. "Kleckerturniere muss er nicht mehr spielen", erklärt Laux.

Landesmeisterschaften als Training

Stattdessen hat der Vereinsvorsitzende beispielsweise eine Mannschaft mit Lev Yankelevich für die Blitzschach-Landesmeisterschaften am kommenden Wochenende in Trier gemeldet. Das Vereinsteam habe zwar keine Chance, aber "das ist ein gutes Training für Lev. Er muss permanent gegen starke Leute spielen", erklärt Laux.

Das Training von Lev Yankelevich wurde in den vergangenen Monaten weiter perfektioniert. Sergej Galdunz übt mit dem Jungen von der Mosel - entweder in Mannheim oder online über Internet. "Das kostet natürlich auch", erklärt Laux. Aber er hofft, dass das Geld gut angelegt ist. Denn der aus Armenien stammende Großmeister betreut Lev Yankelevich auch bei der WM in der Türkei.