Wenige Tage, bevor am 31. Oktober das Reisejahr endet und die Bilanzen gezogen werden, ertönt aus der arg gebeutelten Reisebranche ein Seufzer der Erleichterung: "Es hätte alles viel schlimmer kommen können." Die Reisebranche ist mit einem blauen Auge aus der Kriseherausgekommen, und - noch wichtiger: Die Buchungen für das am 1. November beginnende neue Reisejahr liegen bereits um gute fünf Prozent über denen vor einem Jahr. "Für November einen Flug in die Karibik zu bekommen, ist schon schwierig", berichtet Antje Günther von Dertour und Meier's Weltreisen. "Alle warmen Inseln boomen, besonders die im Indischen Ozean." Die Trendwende hat aber schon früher, im Juli, begonnen. Dieses Jahr saß die Reisebranche "in einer Achterbahn, die zeitweise zur Geisterbahn wurde", wie ein Reise-Manager formuliert. Im Mai und Juni lag Urlaub stapelweise als Ladenhüter in den Reisebüro-Regalen. Die Preise gerieten ins Rutschen. Jetzt ziehen die Buchungen merklich an. Luxair-Sprecher Bob Wetzel sieht auch Luxair-Tours auf einem guten Weg: "Wir haben die Wende geschafft." Vor allem Buchungen aus Deutschland seien im Sommer zurückgegangen. Nun ziehen sie wieder an: Die Hits seien die Kanarischen Inseln und Ägypten. In der Region ist die Situation unterschiedlich. Beim Reisebüro Olk in Bitburg ist man mehr als zufrieden. "Das Reisejahr war für uns nicht nur bedeutend besser als die düsteren Prognosen. Das Geschäft lief sogar noch besser als im Vorjahr", sagt Reisebüro-Inhaber Ralf Olk. Ein Trend zu qualitativ hochwertigen Reisen sei bemerkbar. "Die Buchungen für den Herbst laufen zurzeit sehr gut", sagt auch Friedhelm Bausch, Geschäftsführer der Lux-Tours-Reisen GmbH in der Trierer Paulinstraße. Mit dem Reisejahr ist Bausch jedoch alles andere als zufrieden. Auch seine Kollegin Dorothee Trabusch, Geschäftsführerin des Trierer Reisebüros Reinemann, stimmt da zu. "Im Verhältnis zu den Vorjahren war dieses Jahr sehr schlecht." Simone Schmitz vom Reisebüro Grete Schmitz in Wittlich beurteilt das gerade ablaufende Reisejahr als "durchwachsen". "Die Buchungen hätten besser laufen können, aber alles in allem war das Jahr ganz in Ordnung."