Kahlschlag: Post macht Filialen dicht

TRIER. (wie) Erneuter Kahlschlag bei der Postversorgung in der Region: Nach Informationen des TV will die Post ab Juli zwölf kleinere Filialen in der Region schließen. In 42 Orten soll in den Filialen kein Postbank-Service mehr angeboten werden.

Die betroffenen Filialen wurden bereits von der zuständigen Vertriebsdirektion in Frankfurt über die Pläne informiert. Ihnen wurde mitgeteilt, dass die Filiale geschlossen und "zeitgleich" im Ort eine Partnerfiliale (Postagentur) eröffnet werden soll. Den Mitarbeitern wird eine "sozialverträgliche Alternative zu Ihrem bisherigen Beschäftigungsverhältnis" angeboten. Bundesweit werden nach Auskunft der Gewerkschaft Verdi bis Jahresende 1080 Filialen geschlossen, teilweise ersatzlos.Die Post bestätigte gegenüber dem TV, dass derzeit Kleinstfilialen mit bereits verringerten Öffnungszeiten und geringem Kundenzulauf auf dem Prüfstand stünden. "Dort haben die Kunden mit den Füßen abgestimmt", begründet Unternehmenssprecher Thomas Kutsch die Maßnahme. Er versicherte, dass es in allen betroffenen Orten einen "reibungslosen" Übergang von der Filiale zu einer privaten Agentur, die zumeist in Geschäften untergebracht ist, geben wird. "Solange wir keinen Partner vor Ort haben, wird es keine Schließung geben", so Kutsch. Dem steht gegenüber, dass einige Filialen nach TV -Informationen bereits die Kündigung erhalten haben, ohne dass ein Agenturpartner gefunden worden ist. Die Post dürfte es ohnehin schwer haben, in jedem der betroffenen Orte einen Partner zu finden: Vielerorts gibt es kaum noch Einzelhandelsgeschäfte, in denen Postleistungen angeboten werden könnten. Außerdem erhalten die Agenturbetreiber neue Verträge, wonach ihre Leistungen nur noch pauschal vergütet werden. Hintergrund des weiteren Rückzugs der Post ist die so genannte Post-Universaldienstleistungs-Verordnung (PUDLV) aus dem Jahr 1999. Darin steht, dass die Post bis 2008 nur noch 5000 eigene Filialen betreiben will. In Orten über 2000 Einwohnern muss es danach jedoch mindestens eine Postagentur geben.In der Region sind im Kreis Bitburg-Prüm sechs Filialen, in den Kreisen Daun und Bernkastel-Wittlich sowie in Trier je eine von den Plänen betroffen. Hinzu kommt die Schließung von 42 Postbank-Filialen in der gesamten Region. In Trier und Trier-Saarburg sind davon 17 Orte betroffen. "Das ist der Anfang vom Ende dieser Filialen", befürchtet Verdi.

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