Nonnen wollen ctt übernehmen

TRIER. (sey) Die finanziell angeschlagene Caritas Trägergesellschaft Trier (ctt) steht kurz vor einer Übernahme durch die Marienhaus GmbH Waldbreitbach. Die Kooperation der beiden katholischen Gesundheitskonzerne soll nach Informationen unserer Zeitung in den nächsten Wochen besiegelt werden.

Dreieinhalb Jahre nach der Festnahme von Hans-Joachim Doerfert und dem Beinahe-Zusammenbruch des von ihm aus der Taufe gehobenen Gesundheitsimperiums stehen bei der ctt tiefgreifende Veränderungen ins Haus. Nachdem eine Kooperation mit der Kölner Josefsgesellschaft im vergangenen Jahr geplatzt ist, will nun mit der Marienhaus GmbH der nächste katholische Träger den Trierer Verein übernehmen. Zur Marienhaus GmbH gehören unter anderem das Clemens-August-Krankenhaus in Bitburg, das Marien-Krankenhaus in Trier-Ehrang sowie das Altenzentrum St. Klara in Hermeskeil. Nach Informationen unserer Zeitung sind die Verhandlungen der beiden katholischen Träger bereits weit fortgeschritten. An eine Fusion ist danach vorerst nicht gedacht. Statt dessen soll der ctt-Verbund (38 Einrichtungen, 5500 Mitarbeiter) zunächst weitgehend erhalten bleiben, allerdings von der Marienhaus GmbH (52 Einrichtungen, 11 000 Mitarbeiter) gesteuert werden. Aus diesem Grund wollen die Waldbreitbacher Franziskanerinnen ctt-Mitgliederversammlung, -Aufsichtsrat und -Vorstand mit eigenen Leuten besetzen. Gedacht ist auch an eine Kooperation mit anderen kirchlichen und privaten Trägern. Offiziell geben sich alle Beteiligten äußerst bedeckt. Bernd Molzberger, Geschäftsführer der Marienhaus GmbH, sagte am Freitag auf TV -Anfrage: "Zu laufenden Verhandlungen gebe ich keine Auskünfte." Unisono äußerte sich auch ctt-Vorstand Peter Schuh: "Ich bin gut beraten, zu diesem Thema wenig zu sagen." Der Frankfurter Unternehmensberater Dirk Pfeil, der für die ctt die Übernahmeverhandlungen führt, bestätigte immerhin, "dass es Gespräche mit den Franziskanerinnen gibt". Und: "Wir sind nicht weit von einer Lösung entfernt." Nach Informationen unserer Zeitung haben Mitgliederversammlung und Aufsichtsrat der ctt die Kooperation bereits abgesegnet. "Die Sache ist zu 80 Prozent unter Dach und Fach", sagt ein Insider. Derzeit werde noch mit den Gläubigerbanken verhandelt. In Kirchenkreisen wird mit einer Einigung "in den nächsten Wochen" gerechnet.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort