Null-Runden für sicheren Arbeitsplatz

TRIER. (sey) Die 5500 Beschäftigten der Caritas Trägergesellschaft Trier (ctt) verzichten wegen der drohenden Zahlungsunfähigkeit des katholischen Gesundheitskonzerns auf Lohnerhöhungen und einen Teil des Urlaubsgelds. Darauf haben sich Vorstand und Mitarbeitervertretung verständigt.

Für die Mitarbeiter in den 38 Einrichtungen der Trierer ctt gibt es in diesem und im nächsten Jahr keine Gehaltserhöhung und weniger Urlaubsgeld. Im Gegenzug verzichtet die finanziell angeschlagene Caritas Trägergesellschaft bis Ende 2005 auf betriebsbedingte Kündigungen. Eine entsprechende Dienstvereinbarung unterzeichneten gestern Nachmittag der ctt-Vorstand und die Vorsitzenden der Gesamtmitarbeitervertretung (GMAV). Laut dem erst seit Anfang September amtierenden Vorstandschef Thomas Thiel spart der Gesundheitskonzern dadurch 15 Millionen Euro. Nach Informationen unserer Zeitung drückt die wegen der kriminellen Machenschaften von Hans-Joachim Doerfert in Schieflage geratene ctt eine Schuldenlast von rund 130 Millionen Euro. ctt-Chef Thiel bezeichnete die von den Mitarbeitervertretungen mit großer Mehrheit abgesegnete Dienstvereinbarung als "wichtiges Signal" für die "bevorstehenden Diskussionen mit unseren Partnern". Gemeint sind damit in erster Linie die Banken, die im Gegenzug auf einen Teil ihrer Forderungen verzichten sollen. Niemand könne sich aus der Verantwortung ziehen, sagte der ctt-Vorstandsvorsitzende. GMAV-Chef Jürgen Müller lobte Engagement und Offenheit des neuen dreiköpfigen ctt-Vorstands. Die Mitarbeitervertretung sei "komplett eingebunden". Das sei "bei Kirchens keine Selbstverständlichkeit". In der ctt hat seit Anfang September ein katholisches Dreierbündnis (Marienhaus GmbH Waldbreitbach, Barmherzige Brüder Trier und Franziskanerbrüder Hausen/Wied) das Sagen. Laut Generaloberin Schwester Basina Kloos von den Waldbreitbacher Franziskanerinnen war das Trio vom Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, dem Mainzer Kardinal Lehmann, auf ein Engagement in der ctt angesprochen worden.

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