Aufschwung ohne Ende!?

Trier · Ob Industrie, Dienstleistung oder Handwerk: Die regionalen Betriebe freuen sich über noch mehr Aufträge.

Aufschwung ohne Ende!?
Foto: (e_eifel )

Trier Die deutsche Wirtschaft läuft auf Hochtouren. Und auch in der Region Trier könnten die Geschäfte nicht besser sein, berichten die Konjunkturexperten der beiden Wirtschaftskammern. Laut der aktuellen Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Trier zum Herbst haben beispielsweise die Geschäfte in allen drei Bereichen Industrie, Dienstleistung und Handel ordentlich angezogen. Berichteten vor einem Jahr noch gut 35 Prozent der heimischen Betriebe von einer guten bis sehr guten Geschäftslage, so sind es aktuell bereits 51 Prozent. "Damit hat sich die Geschäftslage deutlich verbessert", sagt IHK-Konjunkturexperte Matthias Schmitt.
Besonders gut läuft's auf dem Bau und bei den Investitionsgüterproduzenten, so dass immerhin 41 Prozent der Unternehmen aus der Region bei den Umsätzen zulegen konnten. "Die regionale Konjunktur brummt, und alle Branchen profitieren vom derzeitigen Boom", sagt der Chefvolkswirt der Kammer.
Erwarteten die regionalen Firmen im vergangenen Jahr noch eine Konjunktureintrübung, so kann davon in diesem Jahr nicht mehr die Rede sein. Denn auch die Aussichten fürs kommende Jahr sind glänzend: Nur neun Prozent der IHK-Betriebe erwarten in den nächsten zwölf Monaten schlechtere Geschäfte. Heißt: Fast alle Unternehmen in der Region werden nochmals zulegen und dies bei bereits überdurchschnittlich hohen Auftragsbeständen. "Das spricht für das Vertrauen der regionalen Betriebe in die Fortsetzung des Konjunkturaufschwungs", sagt Matthias Schmitt.
Dies beweisen auch die Pläne von Industrie und Handel in der Region Trier: Mehr als ein Drittel der Betriebe (37 Prozent) will im kommenden Jahr mehr in den Betrieb investieren, ebenso viele ihre Kapazitäten sogar noch ausweiten - "ein neuer Spitzenwert", wie Schmitt festhält.
Auch aus den Daten der aktuellen Herbstumfrage im Handwerk der Region gibt es derzeit nur Superlative zu berichten. Demnach hat sich der ermittelte Geschäftsklimaindex von 140,3 Punkten im Herbst 2016 auf nun 153,8 Punkte erhöht. "Ein neuer Spitzenwert, den wir bislang noch nicht erreicht haben", sagt die Konjunkturexpertin der Handwerkskammer (HWK) Trier, Vera Meyer. "Die aktuelle Lage ist kaum noch zu toppen."
Insgesamt 94 Prozent der regionalen Handwerker sind demnach mit ihrer Geschäftslage zufrieden. Die Geschäftsauslastung zeigt dies deutlich: Derzeit liegt sie bei mehr als 87 Prozent, fast zehn Prozentpunkte mehr als noch im vergangenen Jahr. Und der Auftragsbestand bei Tischlereien und Elektrobetrieben liegt bei derzeit neun Wochen. "Wir hoffen, dass die Hochjunktur noch lange anhält, sehen aber auch, dass das Niveau derzeit sehr, sehr hoch liegt und dies langsam schwindelig macht", sagt Expertin Meyer.
Sowohl in der Industrie als auch im Handwerk wollen die regionalen Betriebe noch eins drauflegen, um diese Auslastung ihrer Produktionen und Werkstätten zu halten: Es wollen mehr Unternehmer neues Personal einstellen als bestehendes abbauen. Im Handwerk ist dies bereits in den vergangenen Monaten gelungen, wie die aktuellen Daten zeigen: 19 Prozent der Betriebe haben Personal eingestellt, 15 Prozent abgebaut.
Größtes Problem aller Betriebe in der Region - von Handwerk bis Handel - ist jedoch der Fachkräftemangel. Matthias Schmitt von der IHK Trier wertet dies nicht nur als "größten Risikofaktor" derzeit, sondern gar als das drängendste Problem für die Zukunft, "das die wirtschaftlichen Entwicklungspotenziale in unserer Region zunehmend einengt".

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