Eiszeit für Obst, Gemüse und Co.

Einfrieren gehört zu den schonendsten Verfahren, um die Haltbarkeit von Lebensmitteln zu verlängern. Aber was tun, wenn man sich in der Menge verschätzt und zu viel aufgetaut hat? E-Balance Ernährungsberaterin Nina Böllert gibt Tipps zum richtigen Umgang mit Gefriergut.

Trier. (red) Stellen Sie sich vor, Sie benötigen ein halbes Kilo Hack, haben aber nur ein ganzes eingefroren? Können Sie es auftauen und den Rest wieder einfrieren? Besser nicht. Sie können allerdings fast alle Lebensmittel einfrieren. Ausnahmen bilden lediglich wenige Produkte wie Hüttenkäse, Kopfsalat, Schokolade, Kartoffeln und hartgekochte Eier. Alles was Sie einfrieren wollen, sollte von guter Qualität sein. Das heißt: Obst oder Gemüse sollte weder Druckstellen haben noch angefault sein. Fleisch und tierische Produkte müssen sehr frisch sein. Die Lebensmittel sollten Sie vor dem Einfrieren so weit wie möglich vorbereiten, also waschen, trocknen und bei Bedarf zerkleinern. Druckempfindliche Lebensmittel oder Flüssigkeiten sollten Sie in dichten, gefrierfähigen Plastikbehältern einfrieren, ansonsten reichen in der Regel verschließbare Gefrierbeutel aus. Frieren Sie lieber mehrere kleine Portionen ein als eine große. Um den Überblick darüber zu behalten, wie lange die Lebensmittel bereits im Gefrierschrank liegen, beschriften Sie die Verpackungen mit dem Datum, an dem Sie sie eingefroren haben... und auftauen. Eingefrorene Lebensmittel, besonders Geflügel, Fisch und Fleisch, sollten Sie möglichst langsam bei niedrigen Temperaturen (zum Beispiel im Kühlschrank) auftauen oder in gefrorenem Zustand direkt zum Kochen verwenden. So können sich Mikro-Organismen auf den angetauten oder aufgetauten Lebensmitteln nicht so schnell vermehren. Die Auftau-Flüssigkeit von Geflügel sollten Sie aufgrund des Salmonellenrisikos nicht verwenden. Andere Auftauflüssigkeiten können Sie bei der Zubereitung der Speisen nutzen. Geflügel muss immer ganz durchgegart werden. Langfristig leidet die Qualität eines Lebensmittels durch den Einfrier- und Auftauvorgang. Besonders dann, wenn Aufgetautes nochmals eingefroren wird, gehen Farbe, Geschmack und Aroma zum Teil verloren. Auch die Konsistenz verändert sich. Bakterien und Schimmelpilze können sich beim Auftauen vermehren. Anschließendes erneutes Einfrieren kann nur deren weitere Vermehrung verhindern, aber die bestehenden Mikroorganismen nicht abtöten. Saure Lebensmittel wie Beeren und Früchte können Sie theoretisch auch nach einmaligem Auftauen wieder einfrieren. Vorraussetzung dafür ist, dass sie noch gut riechen und aussehen. Der hohe Säuregehalt der Früchte sorgt dafür, dass Mikro-Organismen sich nicht so stark vermehren können. Dadurch ist das gesundheitliche Risiko relativ gering. Anders sieht es mit der Qualität aus. Die Konsistenz ist bereits nach einmaligem Einfrieren leicht matschig. Besondere Vorsicht ist bei Fisch und Meerestieren, Fleisch und Fleischwaren, Speiseeis und Eierspeisen, aber auch bei den meisten Gemüsesorten und bereits gekochten Lebensmitteln geboten. Nach dem Auftauen sollten Sie diese Produkte deshalb entweder innerhalb von ein bis zwei Tagen zubereiten oder aber doch entsorgen. Experten-Chat Heute Experten-Chat für alle TV-Leser: Haben Sie noch Fragen zu diesem Thema? Heute ist von 18 bis 19 Uhr Ernährungsexpertin Katrin Kleinesper (Foto: dpa) im Chat für die Volksfreund-Leser zu erreichen - unter www.volksfreund.de/abnehmen. Am Montag, 14. Januar, ist von 10 bis 11 Uhr ist Ernährungsexpertin Nina Böllert erreichbar.

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