Fasten für mehr Geschmack

Kennen Sie das Gefühl nach einer Feier oder einem ausgiebigen Kaffeeklatsch? Die Hose kneift, Sie fühlen sich unwohl und haben ein schlechtes Gewissen, weil Sie zu viel gegessen haben. Der Gedanke liegt nahe: "Ab jetzt wird gefastet." Wie wär's da mit einem "Entlastungs"- oder "Schalttag"? Nina Böllert, Ernährungsberaterin bei e-Balance, erklärt, was sich dahinter versteckt.

Trier. (red) Wer einmal gefastet hat, weiß, dass vor dem Beginn des eigentlichen Heilfastens ein bis zwei Entlastungstage sinnvoll sind. Ein solcher Tag zeichnet sich durch leichte Kost aus, um den Körper auf die Entschlackung vorzubereiten. Man muss allerdings nicht gleich fasten, um sich die positiven Wirkungen eines Entlastungstages zunutze zu machen. Er kann entweder in regelmäßigen Abständen (zwei- bis viermal im Monat) oder auch nur dann eingelegt werden, wenn Sie ihn für nötig halten.Entlastungstage in der Praxis: Trinken Sie mindestens 2,5 Liter kalorienarme Flüssigkeit. Geeignet sind Mineralwasser und ungesüßte Tees oder Schorle. Verzehren Sie Vollkornreis, frisches Obst und Gemüse. Bewegen Sie sich an der frischen Luft. Entspannen Sie Ihren Geist und schieben Sie den Ballast aus dem Alltag einmal beiseite! Dafür gibt es leider kein Patentrezept. Während der eine am besten durch ein spannendes Buch abschalten kann, hilft es dem nächsten eher, mit einer Freundin oder einem Freund zu telefonieren, sich zu bewegen oder in die Sauna zu gehen. Finden Sie heraus, was Ihnen gut tut, worauf Sie Lust haben und was Ihnen Spaß macht!Sind Sie Raucher? An einem Entlastungstag sollte am besten gar nicht oder nur so wenig wie möglich geraucht werden. Denn der Sinn des Entlastungstags ist es auch, dem Körper so wenige Giftstoffe wie möglich zuzuführen, damit er die Möglichkeit hat, die bereits aufgenommenen abzubauen.Ernährung am Entlastungstag: Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, einen Entlastungstag zu gestalten. Sie können einen Suppentag, Kartoffeltag oder auch einen reinen Obst-, Gemüse- oder Molketag einlegen. Wichtig ist, dass Sie viel Frisches essen und auf kalorien- und fettreiche Lebensmittel verzichten.Und so geht's: Obsttag: 1,5 bis zwei Kilogramm Obst verschiedener Art, auf drei bis fünf Mahlzeiten verteilt, gut kauen. Reistag: dreimal 60 bis 90 Gramm Naturreis (kann auch Rundkorn sein) kochen, morgens und abends mit Obst und Gemüse, gewürzt mit Kräutern. Rohkosttag: Morgens Obst auch als Salat möglich, mittags und abends Rohkost oder Salat, Sauce aus Zitrone und Gewürzen, wenig Öl. Es sind auch alle Elemente kombinierbar: morgens Obst, mittags Rohkost oder frischer Salat mit Zitronensaft oder Essig und Kräutern und abends Reispfanne mit Gemüse und Kräutern.Fazit: Was bringen Entlastungstage? Gerade in der Vorweihnachtszeit fühlen sich viele Menschen gestresst und tappen durch das Weihnachtsgeschehen immer wieder in Kalorienfallen. Entlastungstage können hier sinnvoll sein, um Körper und Seele etwas Gutes zu tun. Da an Entlastungstagen nicht gefastet wird, sind sie keine Quälerei. Sie sollen auf keinen Fall hungern! Entlastungstage können genutzt werden, um besonders kalorienreiche Tage wieder auszugleichen. Beim Abnehmen kommt es schließlich nicht nur auf die Tages-, sondern auf die Energiebilanz einer Woche an. Aus Erfahrungsberichten geht hervor, dass regelmäßige Entlastungstage sensibler machen für die Signale des Körpers. Hunger, Appetit und Sättigung werden wieder bewusster wahrgenommen. Auch die Geschmacksknospen werden sensibler und dadurch unter anderem das Geschmacksempfinden süß nach unten reguliert. Dadurch kann die Essensaufnahme langfristig besser reguliert werden. Experten-Chat Heute Experten-Chat für alle TV-Leser: Haben Sie noch Fragen zu diesem Thema? Heute ist von 18 bis 19 Uhr Ernährungsberaterin Nicole Hoenig (Foto: privat) im Chat für die Volksfreund-Leser zu erreichen - unter www.volksfreund.de/abnehmen.

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