Nicht nur Schäfchen zählen

Schlaflos in Trier? Viele Menschen in der Region leiden unter Schlafstörungen, wie eine Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) belegt. Die Gründe dafür sind vielfältig. Tipps zum Einschlafen gibt es zudem von der TK.

Trier. (hw) Nach der Umfrage greift jeder fünfte Betroffene zur chemischen Schlafhilfe. Die sollte jedoch das allerletzte Mittel bleiben, wie York Scheller, Psychologe bei der TK, rät. Scheller empfiehlt stattdessen, zunächst die eigenen Schlafgewohnheiten, das Schlafzimmer und den Tagesablauf gründlich unter die Lupe zu nehmen. Denn Schlafprobleme können viele Ursachen haben: Während bei den Frauen private Sorgen und gesundheitliche Probleme die größten Schlafräuber sind, setzt Männern hauptsächlich beruflicher Stress zu. Aber auch ein schlecht gelüftetes Schlafzimmer, ein schnarchender Partner oder unregelmäßige Arbeitszeiten können einem gesunden Schlaf im Wege stehen. Wer nur gelegentlich schlecht schläft, kann sich mit einfachen Mitteln selbst helfen. Tipps für eine erholsame Nachtruhe:

Ein voller Magen vertreibt den Schlaf genauso wie ein leerer. Große Mahlzeiten sowie fette und scharf gewürzte Speisen sollte man abends meiden.

Kaffee, schwarzer Tee und Cola machen munter. Wer unter Schlafschwierigkeiten leidet, sollte ab dem späten Nachmittag besser darauf verzichten.

Nichts fördert die Nachtruhe so, wie tagsüber Sport zu treiben - am besten an der frischen Luft. Allerdings nicht zu spät, denn der Körper kann nicht auf Knopfdruck von Aktivität auf Ruhe umschalten. Deshalb sollte man den Tag ruhig ausklingen lassen.

Entspannungstechniken wie autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung lassen den Stress des Tages vergessen. Es hilft auch schon, sich vor dem Einschlafen auf angenehme Vorstellungsbilder wie einen Palmenstrand oder Waldspaziergang zu konzentrieren.

Einschlafrituale wirken sich beruhigend auf den Schlaf aus. Zum Beispiel können Nachteulen abends noch einen beruhigenden Kräutertee trinken, spazieren gehen, die Kleidung für den nächsten Tag zurechtlegen oder anstehende Aufgaben vor dem Schlafengehen zu Papier bringen.

Der Schlafrhythmus lässt sich trainieren. Wer möglichst oft zur selben Zeit ins Bett geht und morgens den Wecker immer auf die gleiche Uhrzeit stellt, schläft besser.

Nicht lange unglücklich im Bett wälzen - Schlaf lässt sich nicht erzwingen. Ganz im Gegenteil: Die krampfhafte Anstrengung einzuschlafen, vertreibt den Schlaf erst recht. Wer nachts aufwacht und nach einer guten Viertelstunde noch nicht wieder einschlafen kann, sollte das Licht anmachen und zu einem Buch greifen oder quälende Gedanken aufschreiben, um sie aus dem Kopf zu verbannen.

Nachts nicht auf die Uhr schauen - das übt Druck aus und hält wach. EXTRA Wer trotz dieser Tipps keinen erholsamen Schlaf findet, sollte einen Arzt um Rat fragen. In der Region gibt es drei Schlaflabore, die den den Menschen helfen können. Messplätze gibt es in den Laboren in Trier, Saarburg und Wittlich. Dr. med. J. Vogt, Krankenhaus der Barmherzigen Brüder, Medizinische Klinik III, Schlaflabor Nordallee 1, 54292 Trier, Telefon 0651/208-2519. Dr. S. Burg, Dr. med. Jack Weil, Kreiskrankenhaus St. Franziskus Saarburg, Schlaflabor, Graf-Siegfried-Str. 115, 54439 Saarburg. Telefon 06581/8213. Dr. T. Zimmer, Dr. A. Gebauer, Verbundkrankenhaus Bernkastel-Wittlich, Innere Abteilung-Wittlich, Koblenzer Str. 91, 54516 Wittlich. Telefon 06571/151201.

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