Wie Sie das Krebsrisiko senken

Vererbung und Früherkennung von Brustkrebs, Darmgesundheit und Vorsorge sowie Übergewicht und Krebsrisiko: Dazu haben Leser bei der TV-Telefonaktion im Rahmen der Gesundheitswochen "Leben mit Krebs" Fragen gestellt.

 Als Methode zur Früherkennung von Brustkrebs empfohlen: Bild einer Mammografie (rechts) bei einer Untersuchung in Münster. Foto: dpa

Als Methode zur Früherkennung von Brustkrebs empfohlen: Bild einer Mammografie (rechts) bei einer Untersuchung in Münster. Foto: dpa

Hier wichtige Fragen, die Leser unseren Experten bei der TV-Telefonaktion gestellt haben:Meine Mutter, meine Großmutter und zwei Tanten haben Brustkrebs. Was sollte ich tun?Dr. med. Marion Klieden, leitende Oberärztin Gynäkologie im Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen Trier, ist spezialisiert auf die Vererbung von Brustkrebs: "Bei Ihnen gibt es eine familiäre Häufung von Brustkrebs, weswegen eine genetische Beratung und Analyse sinnvoll ist. Schließlich sind fünf bis zehn Prozent aller bösartigen Brust- und Eierstock erkrankungen auf familiär erbliche Faktoren zurückzuführen. In Deutschland gibt es 15 Zentren, welche eine Testung auf Brustkrebsgene durchführen. Wir arbeiten dabei mit der Universitätsfrauenklinik in Köln zusammen. Wenn eine solche Genmutation festgestellt wird, wird meist eine präventive Operation empfohlen."Welche Methoden zur Früherkennung von Brustkrebs gibt es?Privat-Dozent Dr. Günther Sigmund, Chefarzt der Radiologie im Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen Trier, ist Spezialist auf dem Gebiet der Früherkennung von Brustkrebs: "Die Mammografie, also die Röntgenuntersuchung der Brust, ist das derzeit beste Verfahren zur Früherkennung von Brustkrebs. In Deutschland haben alle Frauen zwischen 50 und 69 Jahren, ob gesetzlich oder privat krankenversichert, die Möglichkeit, alle zwei Jahre als Vorsorge zu dem sogenannten Screening zu gehen. Oft wird mit der Mammografie eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt. Wenn weder Mammografie noch Ultraschall zu einen eindeutigen Befund führen, empfiehlt es sich, eine Kernspintomografie (MRT) durchzuführen, die allerdings leider nicht von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen wird."Gesundheitswochen Leben mit Krebs

Wie halte ich meinen Darm gesund und welche Vorsorge ist möglich?Dr. Erwin Rambusch, stellvertretender Leiter des Darmzentrums und leitender Oberarzt der Inneren Medizin im Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen Trier, ist Spezialist in der Darmkrebsvorsorge: "Für Ihre Darmgesundheit sind eine ballastreiche Kost und körperliche Bewegung förderlich. Außerdem senkt ein Normalgewicht das Darmkrebsrisiko. Eine klassische Vorsorgemethode ist die Darmspiegelung, die ab einem Alter von 55 Jahren alle zehn Jahre empfohlen wird. Risikopatienten, die eine familiäre Häufung von Darmerkrankungen, Beschwerden wie Blut im Stuhl oder Polypen haben, sollten ebenfalls eine Darmspiegelung vornehmen lassen. Alternativ kommt eine Stuhluntersuchung infrage, falls eine Darmspiegelung auf Unverträglichkeit stoßen würde. Allerdings sind die Ergebnisse nicht so genau wie bei einer Darmspiegelung."Ich habe starkes Übergewicht. Ist mein Darmkrebsrisiko erhöht?Prof. Dr. Dorothee Decker, Leiterin des Adipositaszentrums und Oberärztin der Chirurgie im Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen Trier, ist auch Ernährungsmedizinerin. Sie sagt: "Ja, extreme Fettleibigkeit kann nicht nur zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Erkrankungen des Skeletts, sondern auch zu Krebs führen. Besonders das Fettgewebe, das sich am Bauch anlagert, erhöht das Krebsrisiko. Das Bauchfett produziert vermehrt Entzündungsstoffe, die das Wachstum von Krebszellen begünstigen. Eine energiearme Ernährung mit Obst und Gemüse und viel Bewegung sind wichtig, um das Gewicht zu reduzieren."volksfreund.de/gesundheitswochen

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