Trier. Die Unruhen und Verwerfungen auf den internationalen Aktienmärkten bringt die Weltwirtschaft ins Wanken. Während Politiker Milliarden und Billionen Euro verschieben, um die Ordnung in der Finanzwelt wieder herzustellen, fragt sich der normale Verbraucher, wie sicher sind meine wenigen Euro, angelegt auf einem Tagesgeldkonto, in Aktien oder in Fonds? Welche Anlagen sind wie sicher? Was passiert, wenn meine Bank in Zahlungsprobleme kommt? Gerade die jüngste Situation in Luxemburg mit den drei isländischen Banken zeigt, wie schnell sich die Situation entwickeln kann. Einige grundsätzliche Tipps:

Wird mein Girokonto gesperrt, wenn meine Bank insolvent ist?

Ja - und wie der Fall der isländischen Banken in Luxemburg zeigt, kann dies schon im Vorfeld passieren. In Luxemburg hat die Bankenaufsicht CSSF alle Kontobewegungen gesperrt. In Deutschland würde dies in einem ähnlichen Fall die Bankenaufsicht Bafin tun.

Funktionieren dann meine Kreditkarten oder EC-Karten noch?

Nein. Karten werden gesperrt. Das eigene Girokonto kann damit nicht mehr belastet werden.

Wie komme ich an mein laufendes Gehalt?

In einem solchen Fall sollte man schnellstmöglich das Gehalt auf ein anderes Girokonto umleiten. Also, eventuell ein neues Konto bei einer anderen Bank eröffnen und dem Arbeitgeber mitteilen, dass das Gehalt "umgeleitet" wird.

Was ist mit Aktien-, Wertpapierdepots oder einem Schließfach?

Aktien im Depot gehören auch weiterhin jedem selbst. Sie werden von der Bank nur verwaltet und man kann direkt die Herausgabe fordern. Dies gilt auch für Schließfächer: Der Inhalt bleibt immer mein Eigentum.

Wenn meine Bank Pleite macht, muss ich meinen Baukredit noch zurückzahlen?

Dieser "verlockenden" Hoffnung braucht niemand zu erliegen: Selbstverständlich verfallen Schulden nicht. Sie müssen weiter bezahlt werden, sind Teil der Insolvenzmasse.

Kann meine Bank den Hauskredit zurückfordern, weil sie plötzlich Geld braucht?

Geschlosse Verträge gelten für beide Seiten. Selbst wenn eine Bank in größten Schwierigkeiten ist oder insolvent ist, kann sie keine vorzeitige Rückzahlung verlangen.

Können auch bei uns Bausparkassen - wie die US-Hypothekenbanken - kaputt gehen?

Die Regeln für Bausparkassen sind in Deutschland sehr streng. Anders als in Amerika finanzieren sich Bausparkassen nicht am Kapitalmarkt, sondern über die Einlagen der Bausparer. Der Gesetzgeber verbietet diesen Instituten zudem, das Geld in riskante Anlageformen zu stecken.

Zudem sind die Einlagen für einen Fonds der Bausparkassen und der Banken zu 100 Prozent noch einmal abgesichert.

Soll ich mein Erspartes nun in Gold investieren?

Gold ist vor allem in Krisenzeiten eine beliebte Anlageform. In der Vergangenheit hat sich das mehrfach gezeigt. Doch - das hat schon die Entwicklung in den vergangenen Monaten gezeigt - das Edelmetall unterliegt zum Teil großen Kursschwankungen. Dieses Risiko trägt der Käufer.