Zeit zum "Runterkommen"

"Mir ist so langweilig!" Die meisten Eltern werden diesen Satz wohl im Laufe der Sommerferien mindestens einmal zu hören bekommen. Egal ob zu Hause oder am Urlaubsort, ob mit Geschwistern oder als Einzelkind, irgendwann tritt Leerlauf ein.

Jetzt nur nicht in hektische Betriebsamkeit verfallen und alle möglichen Angebote aus dem Hut zaubern. Dauerbespaßung ist das falsche Signal an den Nachwuchs und extrem anstrengend für die Eltern. Wer schon einmal mit den besten Absichten einen katastrophalen Tag in einem teuren Freizeitpark oder überfüllten Erlebnisbad verbracht hat, der weiß, dass die Stimmung dadurch nicht unbedingt besser wird. Kindern fällt es dank des durchgeplanten Alltags mit Terminen und Verpflichtungen fast genauso schwer wie Erwachsenen, abzuschalten und zur Ruhe zu kommen. Sicher können Sie selbst in den ersten Ferientagen auch nicht gleich völlig entspannen und das Nichtstun genießen. Lassen Sie es daher ruhig angehen, und geben Sie allen erst einmal die Möglichkeit zum "Runterkommen". Was Sie in den Ferien zusammen machen, ist meist viel unwichtiger als dass Sie etwas gemeinsam tun. Spazieren gehen, alte Fotos anschauen, Steine in den Bach werfen, Muscheln sammeln, Fußball spielen, Frisuren ausprobieren, die alten Brettspiele hervorholen - wie von selbst ergibt sich so Gesprächsstoff. Und oft kommen den Kindern in entspannter Atmosphäre so viele neue Spielideen, dass die Eltern sich schnell wieder in den Liegestuhl begeben können … Petra Gottwald ist Diplom-Psychologin und stellvertretende Leiterin des Kinder-, Jugend- und Familienhilfe Palais e.V., Trier. <%LINK auto="true" href="http://www.palais-ev.de" text="www.palais-ev.de" class="more"%>TV-Kolumnen lesen Sie auch unter <%LINK auto="true" href="http://www.volksfreund.de/kolumnen" text="www.volksfreund.de/kolumnen" class="more"%> Kolumne Familienbande

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