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Gutes Benehmen, Manieren, Umgangsformen - ist das eigentlich heute noch zeitgemäß, sollte es in der Erziehung eine Rolle spielen? Auch wenn die Begrifflichkeiten angestaubt wirken mögen, der Inhalt ist nach wie vor hochaktuell. Neben schulischen Leistungen, Praktika, Auslandserfahrungen und Ähnlichem werden für Arbeitgeber die sogenannten "soft skills" immer wichtiger.

 Petra Gottwald.Foto: privat

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Gemeint sind die Fähigkeiten, die das menschliche Zusammenleben und die Zusammenarbeit leichter und angenehmer machen und neben den fachlichen Kenntnissen wesentlich zum Arbeitserfolg im Team beitragen. Damit ihr Kind in dieser Hinsicht bei Bewerbungen gute Karten hat, sollten Eltern von Anfang an darauf einwirken, wie Tochter oder Sohn ihrer Umwelt gegenübertreten. Dem Gegenüber im Gespräch in die Augen schauen und das Handy beiseitelegen, im ganzen Satz um etwas bitten und sich für erwiesene Gefallen bedanken, Türen offen halten und im Bus auch mal den Sitzplatz anbieten, mit den kleinen Eigenheiten der Mitmenschen wenn möglich nachsichtig umgehen - das ist in jedem Lebensalter Schmierstoff für soziale Beziehungen, ohne dabei "schleimig" oder gar unterwürfig zu sein. Leider scheint es vielen Zeitgenossen schwerzufallen, dies selbst zu praktizieren. Das kann für Kinder frustrierend sein, ist aber noch lange kein Grund, um aufzugeben. Meist kann selbst der hartnäckigste Griesgram Freundlichkeit auf die Dauer nicht ignorieren. Und falls doch, bleibt immerhin das gute Gefühl zurück, einem Erwachsenen etwas vorauszuhaben! Petra Gottwald ist Diplom-Psychologin und stellvertretende Leiterin der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe Palais in Trier. palais-ev.de

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