Am Alter hängt es nicht

Im Moment hat man wirklich den Eindruck, dass einige Politiker vom Regulierungswahn befallen sind. Die Zahl der Ideen, mit denen man in die Lebensbereiche der Bürger eingreifen will, ist (gefühlt) in den letzten Wochen immens gestiegen - beim Nichtraucher- und beim Klimaschutz gab es schon kein Halten mehr.

Jetzt kommt der Vorschlag über ein neues Alkoholverbot für Jugendliche noch dazu. Nur: Es gibt in diesem Bereich schon sinnvolle, gesetzliche Regeln. Die Frage ist doch, wie sie eingehalten werden. Beim Schutz Jugendlicher vor Alkoholmissbrauch gibt es eindeutig ein Aufklärungs- und Kontrolldefizit. Zum einen durch den Staat, der darauf achten muss, dass die Gesetze eingehalten werden. Es geht hier nicht um das "mal über die Strenge schlagen", aber angesichts der steigenden Fallzahlen von regelmäßig volltrunkenen Jugendlichen, die man zunehmend auch in jeder Stadt und an jedem Wochenende sehen kann, muss man bezweifeln, ob der Staat sowohl vorbeugend als auch kontrollierend genug leistet. Es kommt aber auch auf andere an: Gastronome haben eine Pflicht, dafür zu sorgen, dass Jugendliche nicht reihenweise vor ihren Theken umfallen. Eltern müssen darauf achten, ob ihre Kinder das Trinken zum Privatsport gemacht haben, und sie sollten dabei auch mal ihre eigenen Lebensgewohnheiten ins Visier nehmen. Und in Bildungsreinrichtungen muss es zum Standardprogramm gehören, über die Folgen des Alkohols aufzuklären. Einfach mal an der Altersschraube zu drehen, hilft also nicht. nachrichten.red@volksfreund.de

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