Cleverer Schachzug

Echt oder nicht echt - das ist hier nicht die Frage. Ganz gleich, ob es sich wirklich um ein von Jesus getragenes Gewand handelt: Der Heilige Rock gehört so sehr zur Geschichte Triers und des Bistums, dass das allein ihn schon zu einem ausstellungswürdigen Objekt macht.

Dass die erste Heilig-Rock-Ausstellung dieses Jahrtausends bereits 16 Jahre nach der bislang letzten folgt, ist logisch und klug zugleich. Spätestens seit dem Weltjugendtag 2005 in Köln sind Christus und seine Botschaft "in" wie lange nicht mehr. Insofern handelt Bischof Reinhard Marx kirchenpolitisch völlig richtig. Mit der Ankündigung der nächsten Wallfahrt 2012 leistet er einen wichtigen Beitrag, die neue Begeisterung für christlichen Glauben zu erhalten und nicht verebben zu lassen, oder, wie er selbst sagt, "das Volk Christi neu zu sammeln".Der 500. Jahrestag der erstmaligen öffentlichen Präsentation einer der bedeutendsten Reliquien der Christenheit (1512) drängt sich förmlich für eine neuerliche Wallfahrt auf.Deren frühzeitige Ankündigung mit fünf Jahren Vorlauf eröffnet eine Chance, auf die der Trierische Volksfreund schon mehrfach aufmerksam gemacht hat. Wie bereits bei der bevorstehenden Konstantin-Ausstellung können Landesmuseum, Bischöfliches Museum und Stadtmuseum Simeonstift erneut zusammenarbeiten und zum Thema "Reichstag 2012 in Trier und Heiliger Rock" eine weitere zugkräftige Gemeinschaftsaktion mit unterschiedlichen Schwerpunkten erarbeiten. Nach dem Event (Konstantin 2007) ist vor dem Event (2012). Das Signal zum Aufbruch ist seit gestern da. r.morgen@volksfreund.de

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