Cool bleiben, Kurt

Nur rund ein Drittel der Bundesbürger weiß, wer gerade SPD-Chef ist. Noch weniger, 26 Prozent, würden die Partei derzeit wählen. Doch Kurt Beck und seine Genossen sollten sich von dieser Umfrage nicht allzu nervös machen lassen.

Bis zur Wahl 2009 passiert noch viel: Einige Landtagswahlen stehen an. Es kann politische Zuspitzungen geben, die heute noch gar nicht überschaubar sind, etwa in der Iran-Frage. Und dann kommt der Wahlkampf selbst. Der hat noch immer die Karten neu gemischt und wird auch den Bekanntheitsgrad von Kurt Beck erheblich steigern. Einen wichtigen Punkt kann der SPD-Vorsitzende immerhin schon für sich verbuchen: Er hat Ruhe in seinen Laden gebracht. Allerdings zeigen die Umfragewerte, dass die innere Ruhe den Sozialdemokraten nicht zur Schlafmützigkeit geraten sollte. Vom Erfolg der großen Koalition profitieren derzeit allein die Union und ihre Kanzlerin, weil es der SPD nicht gelingt, ihren Anteil am Aufschwung, vor allem den der Vorgängerregierung, deutlich zu machen. Sie ist ein allzu geschmeidiger Juniorpartner. Und zweitens schaffen es Beck und seine Leute nicht, eigene Themen konstant zu besetzen und ein Profil zu gewinnen. Gut möglich, dass die aktuellen Umfragen der SPD hier zu einem Ruck verhelfen - und der Koalition zu etwas mehr Unruhe. Das kann nur produktiv sein. nachrichten.red@volksfreund.de

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