Danke, liebe Studenten

Nun wissen wir mit wissenschaftlichem Gütestempel, was viele schon immer vermutet haben: Die Region Trier wäre ohne ihre Hochschulen arm dran. Ganz überraschend ist das nicht, wohl aber die zweite wesentliche Erkenntnis der neuen Studie: Es ist nicht nur die Staatskohle aus Mainz, die für Jobs und Umsätze sorgt, sondern vor allem das Geld, das die Studis mitbringen.

Eigentlich müsste man jeden Studenten, der sich an Uni oder FH einschreibt, mit einem Palmwedel an der Stadtgrenze willkommen heißen. Und nicht nur dort: Der finanzielle Segen ergießt sich auch in ein größeres Umfeld. Die Rolle der Hochschulen als regionaler Wirtschaftsfaktor im Lande ist ein entscheidendes Argument im Verteilungskampf um schrumpfende öffentliche Mittel. Wissenschaftsminister Zöllner braucht sich nicht mehr auf Vermutungen zu stützen, er kann mit belastbaren wissenschaftlichen Daten winken, wenn am Kabinettstisch Tacheles geredet wird. Aber sich auf Mainz zu verlassen, wird nicht reichen. Wenn in zehn Jahren der beinharte Wettbewerb um immer weniger Studenten losgeht, dann werden Städte und Regionen ins Hintertreffen geraten, die im Provinzmief vor sich hindümpeln. Die umfassende Förderung von Kultur- und Veranstaltungsszene, von attraktiven Sportangeboten, guten Wohnmöglichkeiten und studentengemäßer Verkehrs-Infrastruktur wird damit zur Existenzfrage. Wer kommunale Tätigkeit darauf reduziert, Schlaglöcher zu stopfen und Bestehendes zu verwalten, hat schon verloren. d.lintz@volksfreund.de

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