Das dicke Ende kommt noch

Welchemkostenbewussten Bürger fiele nicht zumindest ein einträglicherSparvorschlag für seine Stadt oder Gemeinde ein? Von dergroßzügigen öffentlichen Festbeleuchtung über die zu aufwändigePflasterung des Markt- oder Dorfplatzes bis hin zumüberdimensionierten Gemeindehaus oder Schwimmbad reicht die langeReihe. Die oft hohen Folgekosten sind meist noch nicht einmaleingerechnet und kommen als dickes Ende hinterher. Kleinviehmacht auch Mist, sagt zudem der Rechnungshof und verweist aufSparlampen und Thermostat-Ventile. Viele Kommunen leben seitJahren über ihre Verhältnisse, leisten sich Prestigeobjekte alsdauerhaftes Finanzloch und müssen angeblich auf teure Art alsattraktiver Wohn-, Urlaubs- oder Arbeitsort konkurrenzfähigbleiben. Doch um die ihre Hausaufgaben im Fach Rechnen werden sieangesichts der mehr als klammen Haushaltslage immer wenigerherumkommen: Was kann man sich leisten, wo gibt es noch etwas zusparen, welche Investition lohnt sich auf Dauer? Dabei wird nichtzuletzt manches Anspruchsdenken des Bürgers geopfert werden,angefangen bei kulturellen Angeboten bis hin zu Leistungen imöffentlichen Nahverkehr. Allerdings muss den Kommunen auchendlich eine verlässliche finanzielle Basis zugestanden werden.Danach sieht es momentan im harten Verteilungskampf zwischenBund, Ländern und Gemeinden um die rar gewordenen Steuer-Eurosjedoch kaum aus. Die Gemeinden stehen mit dem Rücken an der Wand.

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