Eine von wenigen Chancen

Es ist nicht anzunehmen, dass sich der hessische Ministerpräsident Roland Koch aus reiner Freundschaft zu seinem Kollegen Kurt Beck so für das rheinland-pfälzische Konversionsprojekt Flughafen Hahn ins Zeug legt.

Er verfolgt ganz eigene Interessen. Und das ist völlig legitim. Koch will den weiteren Ausbau des Rhein-Main-Flughafens in Frankfurt und dafür braucht er den Hahn. Dieser soll nämlich in Frankfurt wegfallende Nachtflüge aufnehmen. Auf den ersten Blick ein schlechtes Geschäft für die Region Hunsrück/Mosel. Aber: Von Anfang an war klar, dass es den Hahn nur mit 24-Stunden-Flugbetriebsgenehmigung geben kann. Die Belastung wird in Zukunft größer, aber man kann sie in Kauf nehmen. Der Hahn ist eine der ganz wenigen Chancen der Region. Schon jetzt arbeiten mehr als 2000 Menschen dort. Und es werden noch mehr werden. Mit "sanftem Tourismus" oder "ökologischen Alternativkonzepten", wie sie von den Flughafengegner gefordert werden, ist das nicht mal ansatzweise zu schaffen. Und die Ängste, die von den Gegnern geschürt werden, sind zum großen Teil nicht nachvollziehbar. Die BUND-Vorsitzende Heide Weidemann spricht von 40 000 Arbeitsplätzen, die im Bereich Tourismus wegen des Fluglärms gefährdet sein könnten. Dies den Menschen einfach zu suggerieren, ohne auch nur den geringsten Beleg zu haben, ist schon ziemlich unverfroren. Sie möge sich aber bitte doch eine andere, reale Zahl ins Gedächtnis rufen: 5,2 Millionen. So viele Menschen haben in Deutschland keine Arbeit. w.simon@volksfreund.de

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