Es darf weiter boomen

Bioenergie boomt, und das ist gut so. Die Zahlen aus dem Eifelkreis Bitburg-Prüm belegen die These, dass klimaschonende Energie-Erzeugung und Atomausstieg miteinander vereinbar sind. Alleine die Biogasanlagen des Eifelkreises produzieren so viel Strom, dass 48 Prozent der Haushalte des Kreises damit versorgt werden könnten.

Rechnet man die anderen regenerativen Energien hinzu, so sind es nach Angaben des Dienstleistungs-Zentrums Ländlicher Raum in Bitburg kreisweit rund 80 Prozent der Haushalte. Diese Zahlen sprechen für sich. Und das Potenzial ist noch lange nicht ausgeschöpft. Bedauerlicherweise wurden in der euphorischen Anfangsphase Fehler gemacht. Zum einen bauten auch Landwirte Biogas-Anlagen, die nicht genügend Land besitzen, um die benötigten Rohstoffe selbst zu produzieren. Nun, da sich ihre Zunft eigentlich darüber freuen kann, dass sich mit Mais und Getreide Geld verdienen lässt, müssen die Energiewirte teuer zukaufen. Wenn die Preise weiter steigen, könnten ihre Biogas-Anlagen an die Grenze der Wirtschaftlichkeit stoßen.Zum anderen wurden bislang zu 90 Prozent Anlagen gebaut, die nicht in der Lage sind, auch die bei der Stromproduktion abfallende Wärme zu nutzen - und das sind immerhin 40 Prozent der gesamten Energie. Das ist nicht nur unwirtschaftlich, sondern auch Energie-Verschwendung.Es ist mal wieder der Blick in den Geldbeutel, der den Anstoß gibt, Dinge besser zu machen. Denn Energie, die man erzeugt, nicht zu nutzen, wird sich in Zukunft niemand leisten wollen. Es lassen sich genügend Techniken ersinnen, wie das zu umgehen ist. Und man wird sie ersinnen, denn nach wie vor lässt sich aus Biogas Geld machen.So könnte die Krise, in die die hohen Getreidepreise viele Biogas-Anlagen-Betreiber zu manövrieren droht, für die gesamte Branche zum Jungbrunnen werden. k.hammermann@volksfreund.de

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