Freier Fall

Die Luxair muss sich nach einem neuen Chef umsehen. Die doppelte Schlappe, die das seit dem Fokker-Absturz angeschlagene Unternehmen gestern einstecken musste, ist das Ende von dem seit drei Jahren an der Spitze stehenden Christian Heinzmann.

Deutlicher konnte dem Luxair-Chef nicht klar gemacht werden, dass er selbstgefällig regiert. Nur um seinen eigenen Kopf zu retten, suchte er Bauernopfer für die Katastrophe vom November 2002 und fand sie in fünf Piloten, die mit dem Absturz rein gar nichts zu tun hatten. Über ein Jahr nach der Katastrophe - erst als der Untersuchungsbericht eindeutig Luxair die Schuld daran gab - machte er sie für angeblich seit Jahren bestehende Sicherheitsmängel verantwortlich, setzte sie überstürzt vor die Tür und stellte sie öffentlich an den Pranger. Gestern nun kam der tiefe Fall des Gutsherren, der die bis zu seinem Amtsantritt gesundeLuxair eigentlich weiter zu einer der führenden Regional-Fluglinien ausbauen sollte. Das Porzellan, das in den vergangenen Wochen zerdeppert wurde, kann nicht mehr gekittet werden. Luxair befindet sich im freien Fall. Mit Heinzmann an der Spitze kann sich das einstige Vorzeige-Unternehmen nicht mehr hochrappeln. Jetzt muss die Reißleine gezogen werden, ansonsten droht der gesamten Airline der Absturz. b.wientjes@volksfreund.de

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