Gehe nicht über Los

Gehe nicht über Los, ziehe keine weiteren Gelder durch Fernseh-Auftritte ein, sondern begib' dich sofort ins Gefängnis: Für Robert Hoyzer ist sein persönliches Monopoly-Spiel erst einmal beendet. "Warum sitzt der eigentlich noch nicht im Knast?

", hatte sich ganz Fußball-Deutschland seit Bekanntwerden des Schiedsrichter-Skandals gefragt. Nun ist es endlich so weit. Die große Medienshow muss nun der Anwalt des Schiedsrichters übernehmen. Die Berliner Staatsanwaltschaft fühlt sich erstens veräppelt von Hoyzer, der scheinbar doch nicht alles gesagt hat, was er weiß, zweitens bestehe Fluchtgefahr. Wer manipuliert, sein Ego stärkt und sein Konto füllt und damit Millionen von Fans, zahllose Klubs und die gesamte Schiedsrichter-Zunft übers Ohr haut, darf nicht auf Mitleid oder Gnade hoffen. Hoyzer ist dort angekommen, wo er hingehört - hinter Gittern. Diese Maßnahme überrascht nicht, vielleicht eher der Zeitpunkt. Warum durfte sich Hoyzer einem Millionenpublikum im Fernsehen präsentieren? Vielleicht gab der Auftritt bei Johannes B. Kerner mit den Ausschlag für die Entscheidung der Richter. Doch Hoyzers Anwalt hofft darauf, dass die Untersuchungshaft bald vorbei ist, schließlich sei Hoyzer ja der Kronzeuge von Ermittlern und Verband. Wenn das so einfach wäre. Nur, weil ein Drogendealer gegen seine Bosse aussagt, kommt er vor dem Prozess noch lange nicht frei. Und, so makaber es klingt: Vielleicht ist das Gefängnis gar nicht so schlecht für Hoyzer. Denn dort ist er sicher vor der Wettmafia. Hoyzer hat Namen und Hintergründe genannt, warum sollten also nicht die Kroaten Rache üben wollen? b.pazen@volksfreund.de

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