Gute Nachrichten

Beginnen wir mit der schlechten Nachricht: Nach mehr als 50 Jahren sagen die Amerikaner demnächst Bitburg endgültig "Lebewohl". Nach den jüngsten Äußerungen des Spangdahlemer Oberkommandierenden ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Housing dicht gemacht und an die deutschen Behörden zurückgegeben wird. Damit aber wären wir auch schon bei der guten Nachricht. Denn die Rückgabe des Areals eröffnet der Stadt ungeahnte Perspektiven. Die "Boom-Town" Bitburg benötigt dringend neue Gewerbeflächen. Und auch auf dem Grundstücksmarkt übersteigt die Nachfrage nach Baustellen das Angebot um ein Vielfaches. Jede expandierende Kommune würde sich die Finger danach lecken, wenn in unmittelbarer Zentrumsnähe ein 76 Hektar großes Filetstück plötzlich frei wird. Die Stadt Bitburg kann bei der Housing nicht nur "zubeißen", sondern hat - anders als bei der Nacht- und Nebelfreigabe des Flugplatzes - auch noch ausreichend Vorlaufzeit, um in Ruhe mit den Planungen loslegen zu können. Doch auch die Anrainergemeinden um die Spangdahlemer Air Base können sich freuen. Wenn die Bitburger Housing schließt und das in der Eifel stationierte US-Personal nicht abgebaut wird (wofür es keine Anzeichen gibt), benötigen die Amerikaner dringend neuen Wohnraum. 2700 Privatunterkünfte außerhalb der Base sind schon jetzt von Deutschen an US-Militärangehörige vermietet - der Bedarf wird deutlich zunehmen. Das bedeutet neue Investitionen, mehr Kaufkraft und letztlich neue Arbeitsplätze. All dies kann die Region gut gebrauchen. Merkwürdig ist nur das gestrige Schulterzucken von Bitburgs Bürgermeister Joachim Streit, der nach eigenen Angaben von allem nichts gewusst hat. Wenn dem so ist, können die regelmäßigen Treffen von Bürgermeistern und Base-Verantwortlichen (das letzte war just vor einer Woche) nicht allzu viel wert sein. r.seydewitz@volksfreund.de

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