Gute Väter, schlechte Väter

Familienministerin von der Leyen darf sich nicht wundern, dass sie einmal mehr mit ihren familienpolitischen Vorstellungen in die Schusslinie geraten ist. Die Übermutter der Nation konterkariert den guten Ansatz des Elterngeldes, indem sie die staatliche Leistung mit einer gehörigen Prise Bevormundung würzt.

Nichts anderes bringt die Kritiker auf die Palme. Und sie haben Recht: Die Entscheidung darüber, wer die Erziehung eines Kindes übernimmt, sollte doch wohl den Eltern überlassen werden. Die Höhe des Elterngeldes und den Vätereinsatz miteinander zu koppeln, grenzt hingegen an eine staatliche Zwangsmaßnahme und ist rechtlich überaus fragwürdig. Gute Väter, schlechte Väter - Bestrafung kann kein richtiger Ansatz sein. Die meisten Väter sind doch ohnehin bereit, Erziehungsarbeit zu leisten. Auf welche Art, sollte man den Familien überlassen. von der Leyens Plan führt zudem die ursprüngliche Zielrichtung des Elterngeldes ad absurdum, das übrigens von ihrer SPD-Vorgängerin Renate Schmidt in die Debatte gebracht wurde. Will sie die Männer belehren und erziehen oder einen Beitrag dazu leisten, dass auch mehr Menschen Kinder bekommen, denen Karriere und Beruf besonders wichtig ist? von der Leyen sollte sich endlich entscheiden. Und den erhobenen Zeigefinger schleunigst wieder einstecken. nachrichten.red@volksfreund.de

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