Hart, aber nötig

Diese Woche stand in Trier ein junger Mann vor Gericht, der unter Alkoholeinfluss einen Unfall verursacht hatte, bei dem zwei Menschen unter schrecklichen Umständen starben und drei schwer verletzt wurden.

Diese Woche stand in Trier ein junger Mann vor Gericht, der unter Alkoholeinfluss einen Unfall verursacht hatte, bei dem zwei Menschen unter schrecklichen Umständen starben und drei schwer verletzt wurden. Er habe doch gar nicht so viel getrunken und sich noch fahrtüchtig gefühlt, sagte der zum Unfallzeitpunkt 20-Jährige bei seiner Vernehmung.Genau an diesem Punkt setzt die Bundesrats-Initiative an, die gestern auf den Weg gebracht wurde. Wie viele unerfahrene, junge Führerscheininhaber unterliegen dem gleichen Irrtum wie der Katastrophenfahrer? Wie oft wird in der Disko oder auf der Party gerechnet: Ein Cola-Bier geht sicher noch, es waren ja erst zwei kleine Alcopops vorher, für 0,5 Promille langt das kaum...

20-Jährige rechnen so, und wer das bestreitet, hat womöglich seine eigene Vergangenheit vergessen. Es ist noch nicht gefährlich, es wird schon gut gehen, ein bisschen was darf man ja auch: Ausreden gibt es zur Genüge, wenn der Autoschlüssel für die bequeme Heimfahrt in der Tasche brennt.

Null Promille für Anfänger: Das schafft klar Schiff. Schon das erste Bier ist zu viel für den, der fährt. Das mag hart sein und unangemessen, aber es ist nötig. Die erschreckend überproportionale Beteiligung junger, die eigenen Fähigkeiten und Unfähigkeiten falsch einschätzender Fahrer an schweren Unfällen lässt keine andere Wahl. Es gibt einfach zu viele Tote in den Wochenend-Nächten.

Natürlich ist die kontrollierte Fahrt nach Genuss von einem Glas Wein kein Schwerverbrechen. Das muss der Gesetzgeber über vertretbare Bußgelder regeln. Aber das Signal ist klar: Es wird kein Auge mehr zugedrückt.

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