Kein Ruhmesblatt

Der Streit zwischen den Vereinigten Hospitien und der 20-jährigen Altenpflege-Auszubildenden war für die Trierer Stiftung kein Ruhmesblatt. Selbst wenn es stimmt (was die junge Frau bestreitet), dass sie ohne Einwilligung, zwei Privatgespräche von Heimbewohner-Telefonen aus geführt hat, setzt man eine bis dato völlig unbescholtene und wegen ihres Engagements geschätzte junge Frau nicht wegen einer solchen Lappalie auf die Straße.

Schon gar nicht, wenn sich die Einrichtung christlichen Werten verpflichtet fühlt. Den dicksten Hammer aber leisteten sich die Hospitien, an deren Verwaltungsratsspitze immerhin Bischof Reinhard Marx und Triers Oberbürgermeister Helmut Schröer stehen, in dem sie ein Urteil schlichtweg ignorierten und der von den Arbeitsrichtern kassierten ersten Kündigung einfach eine zweite hinterherschoben. So verhalten sich nur schlechte Verlierer. Immerhin: Die Trierer Hospitien-Verantwortlichen haben offenbar selbst eingesehen, dass sie den Bogen überspannt und weit übers Ziel hinausgeschossen haben. Spät zwar, aber nicht zu spät. r.seydewitz@volksfreund.de

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