Kirche im Wandel

Der Strukturwandel, der nun auch in der katholischen Kirche Einzug hält, braucht niemanden zu schrecken. Wenn, wie jetzt im Bistum Trier, rechtzeitig die Pflöcke eingeschlagen werden, dann kann den Stürmen, die am Horizont längst erschienen sind, widerstanden werden: weniger Gläubige, weniger Gottesdienstbesucher, weniger Kirchensteuerzahler, weniger Geld.

Nicht unbedingt weniger werden aber die Aufgaben - also kommt es darauf an, sie mit bescheideneren Budgets, schlankeren Strukturen und findigem Personal zu bewältigen. Die Neuordnung der Dekanate ist nur ein erster Schritt. Und zwar von oben verordnet - ein deutlicher Fingerzeig Richtung kirchliche Basis. Auf sie kommt nämlich die eigentliche Reformanstrengung noch zu: Weg von Anspruchs- und Versorgungsdenken hin zum Eigenbeitrag. Die gleichen Schlagworte also wie bei Gesundheitsreform, Rentenversicherung, Sozialstaat. Da unterscheidet das Bistum gar nicht so viel von anderen Verwaltungen - nur dass es an die Reform mutiger und entschlossener herangeht als seine säkularen Pendants. Genug der Strukturwandel-Argumente: Vor allem anderen muss es der Kirche mit ihrer Botschaft um die Menschen gehen. Und auch die sollten sich nicht sorgen, sondern ihre Seelsorger unterstützen, weniger Versorgung akzeptieren, sich auf mehr Kilometer einstellen und zu echter Eigenverantwortung in Kirche und Dekanat bereit sein. Wozu dann die Reformer von oben hoffentlich auch wirklich die Hand reichen. m.pfeil@volksfreund.de

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