Kliniken unter Druck

Mit dem neuen Krankenhausplan können die Kliniken im Großen und Ganzen gut leben. Er macht Vorgaben, ohne die Handlungsspielräume zu sehr einzuschränken. In Bitburg etwa werden durch eine neue Abteilung sogar zusätzliche Chancen eröffnet. Noch viel stärker als bisher gilt es jedoch grundsätzlich, den Spagat zwischen Wirtschaftlichkeit und ortsnaher Versorgung zu meistern. Weit mehr Druck als die staatlichen Vorgaben, soviel ist sicher, schafft das neue Entgeltsystem mit seinen Fallpauschalen. Viele Krankenhausträger haben bereits mit der Bildung von Leistungsschwerpunkten und der Einrichtung von Klinik-Verbünden reagiert, um effizientere Strukturen aufzubauen und den steten Kostenanstieg in den Griff zu bekommen. Der Behandlungsfall wird künftig nämlich nur noch mit einer Einheitspauschale vergütet. Liegezeit und Bettenzahl spielen dann keine Rolle mehr. Die Kliniken müssen sich dem Druck der Krankenkassen als Kostenträger und nicht zuletzt dem Wettbewerb stellen. Auf sie kommen harte Einspar-Zeiten zu, bei denen noch keinesfalls sicher ist, ob der Patient dabei gesundheitlich nicht auch noch Schaden nimmt. Manch unwirtschaftliche Abteilung wird in den nächsten Jahren noch freiwillig geschlossen werden. Eine Bestandsgarantie gibt der Krankenhausplan auch für die Kliniken insgesamt nicht. Die Fragezeichen hinter kleinen Standorten dürften somit noch größer werden. j.winkler@volksfreund.de

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