Mehr Jobs, weniger Jobs?

Endlich ist die Katze aus dem Sack. Befürworter und Gegner des Flughafen-Ausbaus im Hunsrück haben lange auf die Entscheidung der Genehmigungsbehörde gewartet. Die Reaktionen sind verhalten. Das liegt zunächst sicher daran, dass der Planfeststellungsbeschluss, ein 439-Seiten-Werk, gründlich studiert werden will.

Der Teufel steckt bekanntlich im Detail. Und welche Auflagen der Flughafen von der Landesluftfahrtbehörde bekommen hat, das war gestern noch unklar. Doch auf den ersten Blick darf die Betreiber-Gesellschaft jubeln. Denn sie hat länger als geplant auf den Startschuss für die Erweiterung der Start- und Landebahn gewartet. Unter anderem hatte das Auffinden der Mopsfledermaus in Flughafen-Nähe das Verfahren in die Länge gezogen. Bislang hatte der Hahn vor allem auf Niedrigpreis-Passagierfluglinien gesetzt. Denn im Frachtflug war der "Hahn" wegen der begrenzten Länge der Startbahn für Mittel- und Langstreckler weniger interessant. Das kann sich jetzt ändern. In der Region hofft man auf noch mehr Arbeitplätze durch die "Job-Maschine Hahn". Doch auch diese Medaille hat zwei Seiten. Denn mit dem Ausbau des Flughafens drohen mehr Frachtmaschinen, unter anderem solche, die andernorts wegen ihres Lärms nicht mehr landen. Und sie fliegen wahrscheinlich auch vermehrt nachts, weil der Nachtflug den Hunsrück-Airport im Vergleich zu Wettbewerbern so attraktiv macht. Das kann nicht nur lärmempfindlichen Einwohnern den Schlaf rauben, sondern auch Touristen, die vor allem der Natur und der Ruhe wegen in der Region Urlaub machen. Auch vom Fremdenverkehr hängen viele Arbeitsplätze ab. i.rosenschild@volksfreund.de

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