Monarchie und Alltag

Was gibt es für zwei sich liebende Menschen Schöneres als die Hochzeit und damit ein künftiges Leben Seite an Seite? Prinz Charles und seine Camilla haben sich - nach bemerkenswerten 34 Jahren - zu diesem Schritt entschieden, womit (fast) alles bestens wäre.

Die Queen gratulierte erstaunlicherweise als Erste und die konservative Kirche gab schon mal ihren Segen. Das war es dann aber auch schon. Denn in Großbritannien gibt es zwar den ganz normalen Alltag, aber eben auch die Monarchie. Und an der will die große Mehrheit der Bevölkerung immer noch festhalten. Trotz aller Skandale und Skandälchen, die es im Umfeld von Buckingham-Palast und Schloss Windsor eigentlich schon immer gegeben hat. Der Brite an sich gönnt seinen Herrschern zwar ihr privates Glück, achtet aber peinlichst genau auf die Staatsräson. Das könnte ein Knackpunkt werden. Immerhin heiratet der designierte Thronfolger als geschiedener Mann eine geschiedene Frau, und das birgt viel Zündstoff für die Untertanen. Darauf deutet schon der abgespeckte Titel "Prinzessin Gemahlin" für Camilla hin, mit dem das Volk auf keinen Fall brüskiert werden soll. Dass die größte Gefahr für eine Monarchie darin liegt, dass sich die Leute nicht mehr darum scheren, was aus ihr wird, ist eine alte Weisheit. Daraus könnte aber die Wahrheit werden, wenn sich Charles und Camilla nicht mehr an die Regeln halten. mok/j.e. s.laemmle@volksfreund.de

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