STEFAN W. LÄMMLE ZU: BASKETBALL : Eine Frage des Maßstabs

DieSportbegeisterung in Trier und Umgebung ist in diesen Wochen sogroß wie schon lange nicht mehr: Die Handball-"Miezen" sind draufund dran, in der Damen-Bundesliga ihr Meisterstück zu machen; dieEintracht sorgt in der 2. Bundesliga für Furore und hat dieChance, den Durchmarsch in die Belétage des deutschen Fußballs zuschaffen. Die Basketballer der TBB - als dritter Profi-Verein inder Region - fallen angesichts solcher Erfolge ab. Dass es eine äußerst schwierige Saison für den zweimaligen Pokalsieger würde, war von vornherein klar: Gebeutelt durch die Insolvenz stand den Trierern der geringste Etat der ganzen Liga zur Verfügung. Auch bedingt durch die Altlasten war er um 60 Prozent geringer als in der Vorsaison. Große Sprünge bei Spielerverpflichtungen waren da nicht zu machen, entsprechend dünn war die Kaderdecke, das Geld reichte noch nicht einmal aus, um einen Co-Trainer bezahlen zu können, sodass sich Coach Bernard Thompson selbst um alles kümmern musste. "Augen zu und durch", hieß deshalb das Motto für die Spielzeit 2002/2003. Doch mit nur vier Siegen in 24 Ligaspielen ist der Bundesligist von der Mosel Letzter in der BBL. Der sportliche Abstieg ist damit besiegelt, doch bedeutet er nicht unbedingt auch das Ende vom Bundesliga-Basketball in Trier. Denn die TBB könnte in ihrem zwölften Bundesliga-Jahr davon profitieren, dass die BBL in der nächsten Saison um zwei Plätze aufgestockt wird. Um eine so genannte Wildcard für das Basketball-Oberhaus werden sich vermutlich zehn Klubs bewerben. Darunter natürlich die TBB, die mit einem großen Pfund wuchern kann: der neuen Großraumhalle, die eine Grundforderung der Liga erfüllt und zudem den Traditionsstandort erheblich aufwertet. Wenn Trier allerdings doch absteigen sollte, sähe es für den Profi-Basketball in der Region zappenduster aus.

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