Schöne Bescherung

Eine schönere Bescherung als die gestrige hätten die Verantwortlichen der Caritas Trägergesellschaft Trier ihren 5000 Beschäftigten kaum machen können: Nach fünfjähriger Zitterpartie ist der dahin vegetierende katholische Gesundheitskonzern dem Tod wohl endgültig von der Schippe gesprungen.

Die Gläubiger-Banken verzichten nach einem jahrelangen Tauziehen auf finanzielle Forderungen in zweistelliger Millionenhöhe und "spendieren" der ctt damit die überlebensnotwendige Luft zum Atmen. Rascher als gedacht hat das erst im vergangenen September eingestiegene Ordensbündnis damit sein ehrgeiziges Ziel erfüllt, dem todkranken Patienten innerhalb eines Jahres wieder auf die Beine zu helfen. Sicherlich ein Verdienst des neuen dreiköpfigen Vorstands. Anders als ihre beiden Vorgänger Peter Schuh und Dirk Wummel kommen Thomas Thiel, Günter Merschbächer und Burkhard Nauroth "vom Fach", kennen also das Haifischbecken Gesundheitsmarkt aus dem Effeff. Zudem hat das neue Vorstandstrio mit dem sich seit Jahrzehnten erfolgreich im Gesundheits- und Pflegebereich "operierenden" Ordensbündnis potente Unterstützung in der Hinterhand. Dennoch: Ohne die Geduld und Zugeständnisse der in den letzten Jahren arg gebeutelten ctt-Mitarbeiter wäre die Genesung nicht gelungen. Die 5000 Beschäftigten verzichteten etwa auf Lohn-Erhöhungen und einen Teil des Urlaubsgeldes, um ihr Scherflein zur Sanierung des katholischen Gesundheitskonzerns beizutragen. Einige verloren sogar - trotz Job-Garantie - noch kurz vor der Rettung ihren Arbeitsplatz und retteten so die Arbeitsplätze von anderen. Nach dem Verzicht von Mitarbeitern und Banken kann der bis dato kranke Patient ctt wieder Hoffnung schöpfen. Endlich mal eine wirklich gute Nachricht. r.seydewitz@volksfreund.de

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