Dazu ein Gratis-Stromkontingent, auf dass die Herdplatte im Hause Arentz nicht kalt werde und der Sekt im Kühlschrank nicht warm. Nach Bekanntwerden der Affäre ließen selbst enge Parteifreunde den CDU-Mann fallen wie eine heiße Kartoffel und echauffierten sich über den Wasser predigenden und Wein trinkenden Kollegen. Wie gesagt: Erst eine Woche ist das her. Wer gedacht hat, die politische Kaste gönnte uns Wählern nun eine kleine Affären-Verschnaufpause, muss sich eines Besseren belehren lassen. Für jeden der 603 Bundestagsabgeordneten gibt's eine wahrlich prächtige Weihnachtsüberraschung - dank unserer emsigen Volksvertreter im Sportausschuss. Die schöne Bescherung kostet zwar Geld, ist aber für Otto Normalverbraucher kaum regulär zu ergattern: Tickets für die Vorrundenspiele der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 im eigenen Land. Erst vor ein paar Monaten hat es der "Kaiser" höchstselbst gebeichtet: Es gibt nur wenige Karten für deutsche Fans, Bestellungen vor dem offiziellen Verkaufsstart sind nicht möglich. Denkste! Dank der parteiübergreifenden Initiative von Rauen, Danckert & Co. gibt's für Parlamentarier eine wohl schmeckende Extrawurst - in Form eines Vorkaufsrechts. Da behaupte noch einer, unsere Politiker legten sich nicht ins Zeug, wenn ihnen etwas wichtig ist. Und den Fall Arentz kann man wirklich schnell wieder vergessen - so rasch, wie instinktlose Kollegen fleißig nachlegen. r.seydewitz@volksfreund.de