Sicher ist sicher

Luxemburg hat gewählt. Eindeutig zugunsten von Jean-Claude Juncker und seiner Christlich-Sozialen Volkspartei CSV. Juncker bleibt unangefochten der Superstar der luxemburgischen Polit-Szene. Mit einem Plus von rund sechs Prozent der Stimmen wird er auch eine dritte Amtszeit als Premierminister gestalten.

"De sechere Wee” (der sichere Weg) lautete sein Wahlmotto. Auf Nummer sicher sind auch die 217 000 Wahlpflichtigen des Großherzogtums gegangen. Eine schallende Ohrfeige haben dagegen unsere Nachbarn dem Koalitionspartner, den Liberalen (DP), erteilt. Konnte die Partei von Außenministerin Lydie Polfer und Wirtschaftsminister Henri Grethen 1999 noch viele Angestellte des Staates für sich gewinnen, so bleibt nach fünf Jahren CSV-DP-Koalition große Enttäuschung. Der Verlust von fünf Sitzen in der Deputiertenkammer ist eindeutig. Großer Profiteur der Parlamentswahlen in Luxemburgs sind neben der CSV die Grünen. Sie haben vor allem auf die Themen gesetzt, die Luxemburgs Zukunft bestimmen: soziale Sicherheit und ökologische Probleme. In einem Land, wo günstiges Benzin immer mehr Tanktouristen anlockt und Straßen nach Lust und Laune durchs Land gefräst werden, haben die Grünen ihre Wähler gefunden. Schwierig scheint deshalb die Suche Junckers nach einem Koalitionspartner: Der bestehende Partner DP verliert erdrutschartig, und für die Grünen scheint der Mut zu fehlen. s.schwadorf@volksfreund.de

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