Völlig verrückt

Was um alles in der Welt treibt den ehemaligen Staatssekretär Jürgen Chrobog mit Frau und drei Kindern in den Jemen? Wie viel Verantwortungslosigkeit darf sich in diesem Land jeder Einzelne leisten, ohne das Recht auf staatliche Unterstützung zu verlieren?

Susanne Osthoff und ihre merkwürdige Weltsicht sind schon schwer zu ertragen. Aber was geht in Eltern vor, die mit drei Kindern weit abseits der jeminitischen Hauptstadt unterwegs sind? Erwachsene, die ganz genau wissen, dass Entführungen in diesem afrikanischen Land an der Tagesordnung sind? Warum tun Menschen so etwas? Weil sie die Welt sehen wollen, neugierig sind auf fremde Kulturen, weil sie abenteuerlustig sind und sie abseits der üblichen Touristenpfade neue Eindrücke sammeln wollen? Ja, vielleicht deshalb, und da wir in einem freien Land leben, kann das jeder für sich persönlich so halten. Aber dann muss er bitteschön auch die persönlichen Konsequenzen tragen. Es kann nicht sein, dass in Berlin permanent Krisenstäbe gebildet werden müssen, um alle deutschen Osthoffs und Abenteurer rund um den Globus aus misslichen Situationen zu befreien, in die sie sich freiwillig und ohne Not gebracht haben. Wer diesen Nervenkitzel für seine Selbstverwirklichung braucht, der kann ihn haben, aber dann auf eigenes Risiko und eigene Kosten. Niemand kann ernsthaft verlangen, dass der Staat und seine vielen Millionen vernünftigen Bürger in irgendeiner Weise dazu moralisch oder finanziell verpflichtet sind, ständig für die Dummheit einiger weniger zu bezahlen. Erst recht dann nicht, wenn es um einen Ex-Staatssekretär geht, der das Risiko ganz genau kannte. d.schwickerath@volksfreund.de

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