Vom Bürger her denken!

KOMMENTAR ZUM CHAOS: Hartz, überall nur Hartz. Und keiner kapiert's. Aber alles wird jetzt besser, "Sozialpolitik vom Bürger her denken” heißt ein Papier aus der SPD-Fraktion, mit dem auch der letzte Hinterbänkler Hartz verstehen wird.

Zum Beispiel die Sache mit den "finanziellen Anreizen für die Aufnahme oder Aufrechterhaltung einer Erwerbstätigkeit”. Das geht nämlich laut Papier so: "Von dem bereinigten Netto-Erwerbseinkommen werden 15% bei einem Bruttolohn bis 400 Euro, zusätzlich 30% des bereinigten Netto-Erwerbseinkommens aus dem Teil des Bruttolohns, der 400 Euro übersteigt und nicht mehr als 900 Euro beträgt und zusätzlich 15% des bereinigten Netto-Erwerbseinkommens aus dem Teil des Bruttolohns abgesetzt, der 900 Euro übersteigt und nicht mehr als 1500 Euro beträgt.” Ist doch alles klar, oder?KEINE ÜBERSTUNDEN: Die deutschen Athleten schwächeln ja irgendwie bei Olympia, weswegen Sportminister Otto Schily sich nicht gerade die Finger wund schreibt. Denn jeder Medaillengewinner erhält ein Glückwunschschreiben des Ministers. Bei Gold gibt es persönliche Zeilen. Bei Bronze und Silber lautet der Text: "Ich freue mich mit Ihnen und allen, die zu der hervorragenden sportlichen Leistung beigetragen haben.” Wir auch.KICKEN AUF KOMMANDO: Die Bundeswehr macht mobil - und zwar für die Fußballweltmeisterschaft 2006. Die Truppe unterstützt die Organisatoren bei Transport, Verpflegung oder Sanitätsdienst. Und man will genauso fit sein wie Klinsis Jungs, weswegen der Trainingsplan steht: Am Montag traten in der Bayern-Kaserne in München Generäle gegen Spitzenköche zu einem Benefiz-Fußballspiel an - 7:3 für die Spitzenköche. Im kommenden Jahr wird es dann international: Vom 13. bis 27. Juni 2005 richtet Deutschland erstmals seit 25 Jahren wieder die Fußball-Militärweltmeisterschaft aus. Und im Herbst des gleichen Jahres ist erstmalig der Cup des Bundesministers der Verteidigung geplant. Keine schlechte Vorbereitung, vielleicht sollte die Truppe auch 2006 antreten.TRAUT SICH WAS: Was macht eigentlich Gesine Schwan, die fröhliche Präsidentschafts-Kandidatin von Rot-Grün? Am Dienstag eröffnete die Professorin beim Verein der Berliner Kaufleute und Industriellen eine "Ladies Lounge”. Nein, keine Cocktailbar mit "Happy Hour” und so. Sondern ein Netzwerk der weiblichen Mitglieder des Vereins. Denen riet Schwan, die Furcht vor der Macht zu verlieren - hatte sie ja auch nicht. Übrigens wird die Präsidentin der Europa-Universität in Frankfurt an der Oder am 3. September Peter Eigen, Ex-Weltbank-Chef und Chef der Organisation gegen Korruption (Transparency) heiraten. Weswegen sich die Machtfrage womöglich neu stellt… Hagen Strauß

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