Von Mäusen und Menschen

Ich habe etwas gegen Fundamentalisten. Auch wenn es Naturschützer sind. Die gleichen, die gegen neue Straßen sind, sind auch gegen den Luftverkehr. Und die Arbeitsplätze? Die Mopsfledermaus ist wichtiger.

Und die Perspektiven, dass Jugendliche in unserer Region bleiben können? Der kleine Erlensumpfwald ist wichtiger. Und die Dörfer, die mangels Bevölkerung ausbluten? Der Buntspecht ist wichtiger. Jeder vernünftige Mensch will eine intakte Natur, will Wälder und Bäche um sich herum. Und wer genau hinschaut, sieht, dass sich vieles in den vergangenen Jahren enorm gebessert hat. Vor 30 Jahren war es unmöglich in der Mosel zu schwimmen, heute ist sie wieder sauber. Die Fichten-Monokulturen werden peu à peu durch ökologisch wertvollere Laubwälder ersetzt. Im Weinbau werden heute kaum noch Insektizide eingesetzt. Man könnte unzählige Beispiele nennen. Der Natur- und Umweltschutz hat in unserem Land einen hohen Stellenwert, mehr als in den meisten Ländern der Erde. Und das ist gut so. Wir leben ja nicht mehr im Frühkapitalismus, in dem dem Wohl der Industrie alles untergeordnet war und es das Wort Umwelt noch nicht einmal gab. Dennoch: Wir leben nun einmal in einem sehr reichen Industriestaat mit vielen Autos, Fabriken und Flugzeugen. Das Rad des Fortschritts lässt sich nicht zurückdrehen. w.simon@volksfreund.de

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