Vor allem Aktionismus

Fingerabdrücke und ein Porträtfoto für die Kartei: Für hunderttausende Deutsche, die jährlich die USA besuchen, wird die Einreise vom 30. September dieses Jahres an beschwerlicher. So manchen dürfte im tiefsten Inneren das flaue Gefühl beschleichen, hier wie ein verdächtiger Straftäter behandelt zu werden.

Die Motive des Weißen Hauses für diese vor allem europäische Länder treffende Maßnahme sind klar: Seit dem Schengener Abkommen und dem Fall der Grenzen genießen auch islamistische Extremisten weitgehende Freizügigkeit in Europa - gepaart mit einer Gesetzgebung, die wie in Deutschland den neuen Herausforderungen seit dem 11. September 2001 längst noch nicht gerecht wird. Die Furcht der USA ist, dass sich Terroristen die eklatanten Schwächen von Politik und Justiz zunutze machen und dann - teilweise als Staatsbürger jener europäischen Nationen - nach einer ungestörten Planungsphase zur Durchführung von Anschlägen einreisen. So sehr man in Washington allzu viel Nachsicht der Europäer mit Terror-Verdächtigen beklagt, so sehr mutet das, was bald Touristen wie Geschäftsreisende aus Deutschland über sich ergehen lassen müssen, aber als politischer Aktionismus mit wenig Erfolgsaussichten an. nachrichten.red@volksfreund.de

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