Zu unserem Artikel: Linke formiert sich

Die bisherigen etablierten Parteien, Rot-Grün oder Schwarz-Gelb werden den Agenda 2010-Kurs fortsetzen, wobei Schwarz-Gelb noch einen drauf setzen wird bei gleichzeitiger Verschärfung ökologischer Probleme. Das löst nicht das Problem der Verstärkung von Reichtum und Armut in unserem Land und der Überschuldung der öffentlichen Haushalte und ihre Handlungsunfähigkeit. Ja, deshalb ist – außer einer Stärkung der Ökopartei – eine Wahl-Alternative mit dem Schwerpunkt soziale Gerechtigkeit, und eine Orientierung der Wirtschaft für die Menschen statt für das Kapital und Investition in die junge Generation sowie Entmilitarisierung notwendig.Rudolf Kemmer, WittlichIch begrüße dieses linke Bündnis nicht nur, sondern halte es auch für absolut notwendig, nachdem SPD, Grüne und CDU/CSU längst zu Erfüllungsgehilfen der Wirtschaft und der Besserverdienenden mutiert sind und von "christlich" und "sozial" schon lange nichts mehr zu spürenist. Dass Reformen notwendig sind – auch bei den Sozialausgaben – hat jeder im Volk begriffen, aber immer nur auf Kosten derer die keine Lobby haben (u.a. Arbeitslose und Rentner)? (...) Die sich bisher gedrückt haben, schaffen das auch weiterhin. Mittelfristig schafft Hartz IV lediglich, einen Großteil der Arbeitslosen und künftigen Rentner in die Altersarmut zu treiben. Würde man wirklich mal mit Vernunft und mit Blick auf sozialen Frieden mit dem Sparen anfangen, tut sich ein weites Feld auf mit einem Einsparpotential von mindestens 150 Milliarden Euro: Subventionen für Industrie und Großunternehmen, Steuerschlupflöcher, Parteienfinanzierung, Altersversorgung der Politiker, Ehegattensplitting, Beamtenpensionen, Kindergeld im Gießkannenprinzip, Eigenheimzulage usw. (...)Zu dem ewigen Parteiengezänk und der gegenseitigen Blockade nur aus machtpolitischen Gründen fällt mir immer Tucholsky ein: "Ich kann gar nicht soviel fressen, wie ich kotzen möchte." Nachbarländer wie etwa Schweden und Dänemark machen es uns vor, wie man trotz Globalisierung wirtschaftlich erfolgreich sein und den Sozialstaat erhalten kann. Monika Beissel, Trier

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