Bravo, Frau Künast! Sie haben es gewagt, das auszusprechen, was jeder verantwortungsbewusste Politiker sagen sollte: Kauft regionale Produkte! Das hat nichts mit Deutschtümelei oder gar Nationalismus zu tun, das ist nur Ausdruck des gesunden Menschenverstandes. Welche Logik liegt darin, dass Produkte über weite Wege transportiert werden, wenn eben diese Produkte auch regional erzeugt werden können? Populistisch ist nicht Künasts Appell - populistisch verhalten sich all jene Politiker, die den Anwalt des kleinen Mannes spielen mit ihrer Behauptung: "Der einfache Bürger kann sich regionale Produkte ja gar nicht leisten!" Eine derart eingeschränkte Sicht grenzt an Volksverdummung (...) Aber wehe, wenn Politiker dieses Tabu thematisieren. Dann ist das Geschrei groß - weil die Interessen der Shareholder berührt werden. Denn der Exportweltmeister Deutschland exportiert vor allem Arbeitsplätze und fast alle großen Unternehmen profitieren davon. Karsten Müller, GusterathDie Künast-Äußerung war schon ein wenig unglücklich im Gegensatz zu ihrem "Regional - Erste Wahl" zu Beginn ihrer Karriere als Landwirtschaftministerin. Da liegt eher der Schlüssel zu heimischer Wertschöpfung. Das Schnitzel aus dem Supermarkt ist ja nur deshalb so billig, weil wir Massenproduktion, Subventionsbürokratie, klimaschädliche unnötige Transporte und vieles mehr als Steuerzahler "großzügig" finanzieren. (...) Und die Gewinne der Konzerne "entlassen" wir obendrein auf den internationalen Kapitalmarkt. Warum also nicht gleich den Landwirten gerechte Preise zahlen? Es dürfen auch die aus Luxemburg oder Belgien sein, aber grüne Bohnen aus Kenia machen nun wirklich keinen Sinn. Heide Weidemann, Erden