Zun unserem Artikel:

Zunächst einmal Danke für die amüsanten Beiträge Ihrer Reporter im TV vom 22. Februar 2006. Wer Dialekt beherrscht, sollte doch auch bitte dafür sorgen, dass der an die nächste Generation weitergegeben wird.

Sonst spricht nämlich in 30 Jahren kein Mensch mehr "Platt". Und das wäre ja wirklich schade! Anneliese Farsch, Schweich Als Sprachwissenschaftler vertrete ich seit drei Jahrzehnten bereits die These von Herrn Schulze und beglückwünsche Sie dazu, dieses Thema als Bildungsthema (!) auf Seite eins zu präsentieren. Sie sollten dem saarländischen Bildungsminister, der gegen den Dialekt in saarländischen Schulen kämpft, ein gerahmtes Exemplar Ihrer Artikel senden. Ein Aspekt des Themas ist bisher noch völlig unberücksichtigt geblieben. Ich habe im Oktober 2005 in Metz im Rahmen eines Vortrags zur Sprachenpolitik in der Großregion darauf verwiesen, dass die einzige gemeinsame Sprache in weiten Teilen der Großregion das Fränkische als Dialekt ist (Luxemburg, Saarland, Teile von Moselle und Rheinland-Pfalz). Wenn wir es schon nicht schaffen, die Sprache des Nachbarn so zu vermitteln, dass große Teile der Bevölkerung sie zumindest verstehen, sollte man den gemeinsamen Dialekt als Kommunikationssprache in der Großregion offensiv vertreten. Rudolf Hahn, Trier Dass es sich bei den Dialekten um ein erhaltenswertes Kulturgut handelt, ist wohl kaum zu bestreiten. Dabei ist allerdings zu bemerken, dass die Alltagskultur insgesamt einem rapiden Wandel unterworfen ist. Ich selbst stamme aus Frankfurt am Main, wo die Mundart schon seit längerem "gepflegt" wurde. Als ich vor 35 Jahren in den Trierer Raum umzog, erhielt ich meine ersten Lektionen in "Aacher Platt" beim Einkaufen im Metzgereiladen von "Bach Lissie", im Gemischtwarenladen Feiler oder in der örtlichen Post. Heute gibt es alle drei Läden nicht mehr. Meine Frau, die in Ostpreußen geboren wurde und in Hessen aufgewachsen war, lernte als Lehrerin in Aach und Butzweiler die Mundart von den Kindern in der Schule. Und der verstorbene Heimathistoriker Klaus Pauly aus Butzweiler gab unvergessliche Lektionen der Mundart in der Schule. Ein Nachfolger hat sich noch nicht gefunden. Klaus Gerteis, Aach

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