Gesunde Kinder mit guten Zähnen

Die große Mehrheit der fünf- bis sechsjährigen Kinder im Land wächst gesund auf. Große Fortschritte gibt es insbesondere bei der Zahngesundheit. Das sind die wesentlichen Ergebnisse des ersten Kindergesundheitsberichtes der Landesregierung.

Mainz. (fcg) 35 300 Kinder sind im Jahr 2006 vor dem Eintritt in die Schule untersucht worden. Die Schuleingangsuntersuchung war verpflichtend. Die Universität Trier hat die Daten ausgewertet und die Ergebnisse in einem Bericht zusammengefasst. Er soll künftig als Grundlage dienen für "zielorientierte Maßnahmen der Gesundheitsämter vor Ort", sagte Gesundheitsministerin Malu Dreyer am Mittwoch in Mainz bei der Präsentation der Dokumentation. Laut Rüdiger Jacob von der Uni Trier sollen dem "Pilotbericht" Routine-Berichterstattungen folgen.

Das 125 Seiten umfassende Werk zeigt, dass es eine erfreuliche Entwicklung bei der Zahngesundheit gibt. Der Anteil "naturgesunder" Kinder, also solcher, die noch nie Karies hatten, stieg von 48 Prozent 1999/2000 auf 55,5 Prozent im vergangenen Jahr. Im bundesweiten Vergleich belegt Rheinland-Pfalz hinter Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein den dritten Rang. Als zufriedenstellend bewertet Ministerin Dreyer auch die Impfquote. 95 Prozent der Kinder verfügen über einen ausreichenden Schutz gegen Polio und Diphterie. Verbesserungsbedarf gebe es bei der Mumps-, Masern- und Rötelimpfung, hier seien nur 80 Prozent der Kinder geschützt.

Handlungsbedarf zeigt der Bericht bei Kindern aus sozial benachteiligten Familien und bei Kindern auf, die ausländische Wurzeln haben. Sie hätten ein "deutlich höheres Risiko bei Übergewicht und Fettleibigkeit". Kinder mit niedrigem Bildungsstatus (wenn die Eltern einen Hauptschulabschluss haben) seien noch deutlich stärker betroffen. "Insgesamt ist jedes neunte Kind zu dick", heißt es in der Expertise. Hier könnten die Gesundheitsämter ansetzen, denn das spätere Verhalten festigt sich laut Experten bereits bei Kindern zwischen dem fünften und achten Lebensjahr.

Einige der zahlreichen regionalen Besonderheiten, die der Bericht deutlich macht, sind bemerkenswert: Nur sechs Prozent der Kinder aus dem Kreis Trier-Saarburg und 6,1 Prozent der Kinder in der Stadt Trier sind übergewichtig. Zum Vergleich: Im Land beträgt die Quote 10,9 Prozent, im Landkreis Vulkaneifel 12,5 Prozent. Auch bei der Feinmotorik verzeichnen Trier-Saarburg und Trier Spitzenwerte: Nur zwei Prozent der Kinder im Kreis und 3,4 Prozent der Stadtkinder weisen hier auffällige Befunde auf. Bei der Grobmotorik sind Stadt und Kreis mit jeweils 2,4 Prozent auffälliger Befunde Spitzenreiter im Land.

Der Eifelkreis Bitburg-Prüm glänzt mit sehr guten Werten bei den Beteiligungen an Früherkennungsuntersuchungen. An der U 9 nahmen beispielsweise 91,9 Prozent der Kinder teil, das ist im Land der beste Wert.

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